Ein Eigenheim gilt noch immer als die sicherste Form der Geldanlage und Altersvorsorge. Zudem können viele Hauskäufer von verschiedenen Förderungen profitieren. Erstkäufer, Schwellenhaushalte, junge Familien – mittlerweile legen immer mehr Städte Wert auf Wohnraumförderung. Selbst Kaufinteressenten ohne das üblicher Weise geforderte Eigenkapital können mittlerweile Wohnungen und Häuser erwerben.
Doch bevor man sich überhaupt auf die Suche macht, sollte man sich sicher sein, welche Art Eigenheim den persönlichen Bedürfnissen am besten gerecht wird. Was man sich leisten kann, wie hoch ggf. die bewilligte Finanzierungssumme ist und ob man ggf. Unterstützung durch einen Makler benötigt.
Der allererste Schritt ist der, festzulegen, welche Langzeitziele man überhaupt verfolgt und ob Wohneigentum mit diesen Lebenszielen zusammenpasst. Nur dann ist ein Hauskauf ein gutes Investment. Eine Übersicht über die eigenen Ziele, die Wohneigentum erfüllen soll, kann ein guter Hinweisgeber sein. Diese 6 Fragen sollte man sich darum vorab stellen:
1. Wie ist meine finanzielle Situation?
Zunächst sollte man eine sorgfältige Bestandsaufnahme der eigenen Finanzen machen. Nicht nur der Kaufpreis kann eine Belastung darstellen. Auch die weiteren Ausgaben rund um das neue Eigenheim müssen berücksichtigt werden:
– Sind mindestens 3 bis 6 Monatsgehälter als Notgroschen auf die Seite gelegt? Damit sollten nicht nur eventuelle Kosten rund um den Hauskauf bestritten werden, sondern auch Notfallsituationen abgedeckt werden können.
– Sind die regulären monatlichen Ausgaben klar? Wenn die üblichen Ausgaben pro Monat bekannt sind, kann man besser überblicken, in welcher Höhe man Finanzierungsraten bestreiten kann – zusätzlich zum regelmäßig beiseite zu legenden Notgroschen.
– Sind die Voraussetzungen für eine Finanzierung erfüllt? Dazu zählen Liquidität und Bonität. Ein Finanzierungsberater kann die individuellen Möglichkeiten im Vorfeld ausrechnen, damit man nicht über seine Verhältnisse lebt.
2. Welche Immobilie erfüllt die Bedürfnisse am besten?
Ein Eigenheim kann vieles sein: ein traditionelles Einzelhaus, eine Doppelhaushälfte, ein Reihenhaus, ein Apartment oder ein Loft. Jede Wohnform hat ihre Vor- und Nachteile, je nachdem, was man sich von seinem Eigenheim (langfristig) erwartet. Sie unterscheiden sich bisweilen erheblich in Lage, Preis und Komfort. Und in ihrem Potential, bei einschneidenden Veränderungen im Leben ggf. veräußert oder in eine Kapitalanlage umgewandelt zu werden.
3. Welche Eigenschaften soll die Traumimmobilie erfüllen?
Die Liste sollte grundlegende Bedürfnisse wie Fläche und Nachbarschaft ebenso umfassen, wie kleinere Details. Dazu zählt etwa die Badezimmergestaltung und das Design der Küche. Dedizierte Suchmaschinen für Häuser und Wohnungen können ein Gefühl für die Kosten und Verfügbarkeiten von Immobilien mit den individuell wichtigsten Eigenschaften vermitteln.
4. Wie hoch ist die bewilligte Finanzierungssumme?
Ein Gespräch mit einem Finanzierungsberater ist im Vorfeld unausweichlich. Man denkt vielleicht, dass man ein 500.000 Euro Haus in einem gefragten Stadtteil finanziert kriegt, aber ein Kreditgeber könnte auf eine andere Summe kommen – je nachdem, wie hoch die Ein- und Ausgaben sind, wie lange man beim aktuellen Arbeitgeber angestellt ist. Und manche Makler bestehen darauf, dass Kunden, die ein Haus kaufen wollen, die Finanzierung bereits im voraus geklärt haben.
5. Wie viel kann man sich wirklich leisten?
Ein seriöser Berater wird immer empfehlen, möglichst unter der Summe zu bleiben, die die Bank grundsätzlich für den Hauskauf bereitstellen würde. Und er kalkuliert in seinen Berechnungen auch zusätzliche Kosten wie Hausgeld, Nebenkosten, mögliche Anschaffungen und Ausgaben für die Vorsorge und den Notgroschen.
Man selbst sollte aber auch etwas rechnen, um nicht am Ende Probleme damit zu haben, andere, alltägliche Dinge bezahlen zu können wie Autoreparaturen, Kleidung, Urlaube etc.
6. Benötigt man Hilfe bei der Suche und dem Kaufprozess?
Kann man den Prozess in Eigenregie stemmen – von der Suche bis zum Vertragsabschluss? Benötigt man einen Makler oder Notar, einen Bürgen oder sonstige Berater? Die Unterstützung von Profis kann Kaufinteressenten vor vielen Stolperfallen bewahren und ggf. jede Menge Zeit bei Besichtigungen sparen.
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