Am Anfang war die Schiefertafel: Naturmaterial Schiefer

Als Werkstoff ist Schiefer uns bereits seit dem Mittelalter bekannt. Vermutlich fand er schon weit davor Einsatz, aber wirklich gezielt abgebaut und bearbeitet wurde das meist dunkelfarbene Steinmaterial eben ab dem Mittelalter.

Vorrangig fand Schiefer damals als Schreibgerät (Griffel) und -unterlage (Schiefertafel) Verwendung. Mit dem Schiefergriffel ritzten Schüler noch bis in die 50er und 60er Jahre ihre Schulaufgaben in die Tafeln. Das hat deshalb funktioniert, weil Schiefer ein vergleichsweise weicher Stein ist. Es hatte aber den Nachteil, das die Lebzeit einer Schiefertafel von eher geringer Dauer war.
Am Anfang war die Schiefertafel: Naturmaterial Schiefer
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Ein weiteres Anwendungsgebiet für Schiefer war das Hausdach. Mit Schieferkacheln wurden in einigen Regionen in Mitteldeutschland traditionell Hausdächer gedeckt, Hausfassaden und Dachgiebel verkleidet.

Nachdem Schieferstein lange aus dem Bewusstsein der Häuslebauer verschwunden war, hat sich sein bevorzugter Einsatzbereich mittlerweile von den Außenwänden ins Wohnungsinnere verlagert. Als echtes Trendmaterial findet sich Schiefer in deutschen Badezimmern in Fliesenform wieder, in Küchen als Arbeitsplatte, im Wohnbereich als Wandbekleidung oder gleich auf Treppenstufen und dem Wohnungsboden.

Die Vorteile von Schiefer

Schiefer ist ein 100%-iges Naturmaterial. Als solches wird es nicht energieaufwändig be- und verarbeitet. Auch die Farbvariationen von Schiefer sind völlig natürliche Mineralkombinationen, die nicht nur unterschiedliche Grau- bis Schwarztöne abbilden. Auch rote und grüne Schiefer kommen ganz natürlich vor. Oft sind es genau diese Farbschiefer, die besonders verspielte Farbnuancen zum Vorschein kommen lassen, je nachdem, wie die Raumbeleuchtung ausfällt.

Anders als andere Naturmaterialien wie etwa Marmor hat Schiefer eine raue, dafür haptisch aber sehr angenehme Oberflächenstruktur. Für einen Stein ist Schiefer ein vergleichsweise weiches Material, das für ein besonders angenehmes Tast-Gefühl sorgt. Seiner speziellen Oberfläche verdankt Schiefer auch seine gute Wärmeleitfähigkeit. Das macht das Naturmaterial etwa als Bodenbelag schön angenehm und kann auch gut mit einer Fußbodenheizung kombiniert werden.
Naturmaterial Schiefer
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Schiefer ist ein sogenanntes hydrophobes Naturmaterial. Genau diese Eigenschaft machte ihn lange Zeit als Fassadenverkleidung und Dachziegel so interessant. Denn er gibt keine Feuchtigkeit nach unten weiter, ist also wasserdicht. Und ist damit ein absolut geeignetes Material für die Gestaltung von Feuchträumen wie Bad und Küche. Darüberhinaus ist seine Oberflächenstruktur und die hydrophobe Eigenschaft für die Schmutzunempfindlichkeit von Schiefer verantwortlich.

Damit ist Schiefer ein trendy Baumaterial mit tollen Vorzügen wie Langlebigkeit, Pflegeleichtigkeit, Widerstandsfähigkeit und angenehmer Haptik. Eventuelle Kratzer und kleine Macken fallen in der natürlichen Struktur des Schiefers nicht auf. Einmal versiegelt, müssen Fliesen, Kacheln und Arbeitsplatten aus Schiefer nur alle 10 Jahre neu versiegelt werden. Das geht etwa mit natürlichen Stoffen wie Leinöl ganz leicht und sorgt für lang anhaltenden Glanz.

Die Nachteile von Schiefer

Die Anbringung von Schiefer als Wandverkleidung oder Bodenbelag erweist sich als aufwändig. Die Verlegetechnik von Schieferfliesen ist nicht mit der von industriell gefertigten Fliesen vergleichbar und deutlich komplizierter. Für die Verlegung von Schieferelementen sollte man stets einen Fachmann zu Rate ziehen. Denn auch die zur Verfugung benötigt man spezielle Materialien. Darüber hinaus ist Schiefer im Vergleich zu anderen Naturmaterialien vergleichsweise teuer.
Schiefer als Dekomaterial
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Schiefer als Dekomaterial

Vermehrt findet Schiefer auch in vielen Deko-Accessoires Verwendung. Wer also von einem großflächigen Einsatz des recht teuren Materials lieber Abstand nehmen will, auf dessen Vorzüge aber nicht verzichten möchte, kann mit kleinen Schieferelementen große Wirkung erzeugen.

Tischsets oder Servierplatten, ganze Services aus Schiefer sorgen für den eleganten Look bei Tisch. Gravierte Wanddekos, Schalen und Wanduhren können überall in der Wohnung leicht angebracht werden. Etwa als Klingelschild neben der Wohnungstür oder als Seifenablage im Badezimmer.

Es muss ja nicht immer gleich das große Ganze sein. Hier und da ein edler Schieferhingucker kann schon für einen ausgefallen Look in der Wohnung sorgen.


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