Anleitung zur Tiefenreinigung für Teppiche und Teppichböden

Für die gründliche Reinigung von Teppichen braucht man unbedingt einen Dampfreiniger oder einen Reinigungsservice? Mitnichten. Wenn man weiß, mit welchen Tricks und Hausmitteln man seinen plüschigen Bodenbelag fasertief rein halten kann, erübrigt sich in vielen Fällen die Inanspruchnahme einer professionellen Reinigung. Die Mittel und Geräte, die für eine Tiefenreinigung von Teppichböden und Teppichen in Eigenregie nötig sind, haben die meisten Menschen ohnehin Zuhause. Und selbst wenn nicht, sind sie schneller, unkomplizierter und kostengünstiger angeschafft, als Dampfreiniger und Co.

Methode zur Teppichreinigung ohne Dampfreiniger

Dass man einen Teppich auch gründlich sauber bekommt, ohne eigens dafür einen Dampfreiniger zu kaufen oder auszuleihen, beweist diese Reinigungsmethode.

Anleitung zur Tiefenreinigung für Teppiche und Teppichböden

Was man dafür benötigt: einen Staubsauger, Natron oder Spülmittel, einen Eimer, sowie eine ausgediente Zahnbürste, eine Bürste, ein sauberes Handtuch oder Stofftuch.

Und so geht´s: Zunächst wird der Teppich sorgfältig gesaugt, um ihn von losem Schmutz und Staub zu befreien. Dann füllt man den Eimer mit warmem Wasser und nimmt sein bevorzugtes Reinigungsutensil zur Hand.

Wer seinen Teppich mit Natron reinigt, sollte alle verschmutzten Stellen (oder, um Farbunterschiede zu vermeiden, den gesamten Teppich) gründlich mit Natronpulver bedecken. Beim Einsatz von Spülmittel reicht ein Teelöffel pro 15 bis 20 cm2. Mit ein wenig Wasser benetzt, sollte das Reinigungsmittel jetzt zum Schäumen gebracht werden.

Nach einer kurzen Einwirkzeit kann die Stelle dann mit dem Putzutensil der Wahl (Stofftuch, Zahnbürste, Reinigungsbürste) vorsichtig mit Wasser sauber gerieben werden. Allerdings sollte man den Teppich nicht triefend nass machen, sondern nur viel anfeuchten, wie es zur Entfernung eventueller Flecken notwendig ist.

Abschließend sollte der Teppichboden – im Idealfall unter Luftzug (zum Beispiel offene Fenster, Ventilatoren oder Klimaanlagen) – vollkommen trocknen können. Teppiche können auch gut auf einem Wäscheständer trocknen. Ist der Teppich vollständig trocken, sollte er nochmals gestaubsaugt werden.

Methode zur Teppichreinigung ganz ohne Gerätschaft

Methode zur Teppichreinigung

Diese Technik zur Reinigung von Teppichen und Teppichböden ist perfekt, um punktuelle Verschmutzungen zu entfernen. Wer aber eine ausreichend große Bürste (zum Beispiel einen ganz klassischen Schrubber) benutzt, kann durchaus auch einen kompletten Teppichboden von Hand tiefenreinigen.

Was man dafür benötigt: eine Bürste mit möglichst steifen Borsten (Gummi funktioniert am besten) und eine Sprühflasche, Spül- oder Reinigungsmittel, Salz, Natron und ein paar Putzlappen oder Frotteetücher.

So funktioniert diese Reinigungsmethode: Die Sprühflasche mit warmem Wasser füllen und eine kleine Menge (wirklich nur ein paar wenige Tropfen) Spülmittel dazugeben. Nicht exzessiv schütteln, aber gut vermischen.

Dann sollten die Stellen, die gereinigt werden sollen, großzügig zuerst mit Natron, dann mit Salz bestreut werden. Dabei müssen Flecken nicht vollständig, aber doch ausreichend bedeckt sein. Danach sollten die gleichen Stellen vorsichtig mit dem Seifenwasser benetzt werden. Das Ganze sollte dann einige Minuten einwirken dürfen.

Als nächstes kommt die Reinigungsbürste zum Einsatz. Mit dieser sollte man allerdings nur in eine Richtung arbeiten – so kann man Haare und ähnliche Rückstände nachher leicht sammeln und aufheben. Sollte sich nicht alles entfernen lassen, wiederholt man diese Reinigungsmaßnahme, setzt dazu aber im 90°-Winkel zur vorangegangenen Bürstrichtung an.

Nun verteilt man die Tücher und Lappen auf dem Teppich (oder den gereinigten Stellen) und drückt sie ein wenig an, damit sie das überschüssige Wasser aufsaugen. Wenn die Stofftücher das Gros der Feuchtigkeit aufgenommen haben, ersetzt man den Seifenmix aus der Sprühflasche durch lauwarmes Wasser und sprüht den Teppich nochmals vorsichtig ein. Wieder werden saubere und trockene Tücher angepresst, um das Trocknen des Teppichbodens zu unterstützen.

Tipp: Wenn man nur vereinzelte Stellen reinigt, kann man auch ein paar schwerere Gegenstände auf die Tücher stellen und dort eine Weile stehen lassen, um den Trockenvorgang zu beschleunigen.

Tiefenreinigung für Teppiche mit natürlichen Hilfsmitteln

Die Chemikalien und Reinigungsprodukte, die bei einer professionellen Tiefenreinigung oftmals verwendet werden, sind nicht nur für delikate Gewebefasern schädlich. Sie können auch für Menschen mit Intoleranzen und Allergien zu stark oder scharf sein. Wer scharfe Putzchemie vermeiden möchte, kann, wie oben bereits beschrieben, mit Natronpulver und Salz arbeiten. Außerdem funktionieren auch:

– Essig, Spülmittel und Wasser. Dazu verwendet man pro Liter warmem Wasser etwa einen Teelöffel Spülmittel und einen bis anderthalb Milliliter Weißweinessig. Aufgrund der Säure im Essig, sollte man diese Lösung aber an einer unauffälligen Stelle des Teppichs vorab testen, um Farbveränderungen oder Faserschäden zu vermeiden.

– Sodawasser (respektive: Tafelwasser). Anders als Mineral- oder Sprudelwasser, enthält Sodawasser nicht nur Kohlensäure, sondern auch Natriumhydrogencarbonat. Aufgrund dieses Zusatzes ist es hervorragend zur Reinigung von Teppichen geeignet. Speziell Wein und Blut lassen sich damit sehr gut entfernen.

Tiefenreinigung für Teppiche

Oftmals sitzen Schmutz und Rückstände gar nicht so tief in den Teppichfasern, als dass sie eine großflächige, professionelle Tiefenreinigung rechtfertigen würden. Darum reicht es häufig, den Teppich mit einem Mix aus Warmwasser und pflanzlicher Seife (zum Beispiel Savon de Marseille) zu säubern. Die ist ungiftig und doch potent genug, Schmutz und Ablagerungen zu entfernen. Mit einem sauberen Lappen die Lösung auf den Teppich auftragen, danach die Wasserrückstände mit trockenen Tüchern aufsaugen, fertig.

Geheimtipp: Teppichreinigung mit Schnee!

Wer hätte das gedacht: Schnee ist das beste Reinigungsmittel, das die Natur zu bieten hat. Speziell für Outdoortextilien wie Fußmatten oder kleinere Teppiche eignet sich Schnee hervorragend, um sie sauber zu bekommen. Außerdem ist er so schonend, dass er auch handgefertigte Teppiche und Wollfasern nicht schädigt. Mit ein paar helfenden Händen lassen sich aber auch größere Teppiche hervorragend mit diesem im Winter kostenlos von Mutter Natur zur Verfügung gestellten Reinigungsmittel säubern. Die besten Reinigungsergebnisse erzielt man übrigens mit Pulverschnee.

Dazu schüttelt oder klopft man den Teppich zunächst gründlich im Außenbereich aus, um so viel groben Staub und losen Schmutz wie möglich zu entfernen. Dann lässt man das Gewebe sich an die Temperatur gewöhnen und den Teppich etwa 30 Minuten draußen liegen, bevor man eine etwa 10 cm hohe Schneeschicht darauf schaufelt und gleichmäßig darauf verteilt oder ihn mit der Oberseite nach unten in den Schnee legt.

Dann klopft man den Teppich gründlich aus – beispielsweise mit einem Rechen oder Besen, einer Schneeschaufel. Ammoniak im Schnee wird mit der kalten Luft reagieren und tief sitzenden Schmutz aushärten lassen. Den Schnee sollte man dann etwa 15 bis 20 Minuten auf dem Teppich liegen lassen, bevor man ihn wendet und das ganze Prozedere auf der Rückseite wiederholt. Anschließend wird der Teppich gut geschüttelt, um so viel überschüssigen Schnee wie möglich zu entfernen, und für eine knappe halbe Stunde aufgehängt. So kann der restliche Schnee zwischen den Fasern verdampfen, ohne dass der Teppich nass wird.


Fotos von www.traumteppich.com/de/


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