Architektenhaus bauen – was kostet der Traum vom individuellen Eigenheim?

Ein Haus zu bauen, kann die Fantasie beflügeln. In Gedanken lässt sich vieles ausmalen – ansprechende Materialien, bevorzugter Baustil, große Glasfronten, Erker oder Balkon? Die Anzahl der Räume steht vor dem inneren Auge oder die eigene Sauna im Keller. Doch dann richtet sich der Blick wieder auf das Ersparte. Reicht das Budget, um das Architektenhaus bauen und von einem Architekten planen zu lassen? Wie teuer ist das überhaupt? Hier gibt es einen Überblick, was ein Architektenhaus ungefähr kostet. Außerdem findet man einige Tipps, wie die Ausgaben zu senken sind.

Grundberechnung für ein Architektenhaus

Um die Kosten für ein Architektenhaus zu berechnen, gibt es eine allgemeine Formel. Sie lautet: Nettobausumme plus Architektenhonorar plus Umsatzsteuer. Die Nettobausumme umfasst alle Materialkosten sowie die Lohnkosten für die Bauarbeiter. An dieser Nettobausumme bemisst sich das Architektenhonorar. Zur Orientierung dient die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI). Der Bau von Einfamilienhäusern fällt üblicherweise in die Honorarzone III. Beträgt die Nettobausumme 150.000 Euro, dann weist die Tabelle eine Honorarspanne von 21.555 Euro bis 26.883 Euro aus. Jeder Architekt kann prinzipiell seine Honorarhöhe selbst bestimmen. Mit Hilfe der HOAI kann man aber erkennen, ob der Architekt eher günstige oder womöglich überteuerte Honorare in Rechnung stellen will. Zu den Kosten für die Nettobausumme und den Architekten kommt obendrauf die Umsatzsteuer von 19 %. Durchschnittlich liegen die Mehrkosten für ein Architektenhaus bei rund 30.000 Euro.
Architektenhaus bauen – was kostet der Traum vom individuellen Eigenheim?

Einsparpotentiale bei den Leistungsphasen – Baufirmen und Komplettpakete

Die Architektenhonorare in der HOAI-Tabelle gelten für eine Komplettbeauftragung. Architekten übernehmen aber vielfältige Aufgaben. Diese werden in neun Leistungsphasen eingeteilt. Beauftragt man alle neun, ruft man die 100%ige Architektenleistung und damit das volle Honorar ab. Man kann sparen, wenn man nicht alle Leistungen in Anspruch nimmt. Der größte Posten ist die Objekt- und Bauüberwachung, sie schlägt mit 32 % zu Buche. Diesen Honoraranteil kann man sparen, wenn die Baufirma und nicht der Architekt die Bauüberwachung macht – allerdings hat das auch heikle Seiten. Übernimmt nämlich der Architekt die Bauüberwachung, so trägt er auch die Verantwortung und haftet für Fehler. Verzichtest man auf ihn, hängt viel von der Baufirma ab.

Als alternative Einsparmöglichkeit kann man sich für ein Architektenhaus bei einem Fertighaus-Anbieter entscheiden. Fertighäuser entstehen aus vorgefertigten Bauteilen. Diese müssen aber nicht normiert nach Katalog sein. Moderne Technik erlaubt es, individualisierte Bauteile nach Maß herzustellen. Deshalb bieten manche Fertighaus-Anbieter eigene Architektenleistungen an – sogenannte Komplettpakete integrieren diese Leistungen vergleichsweise günstig.

Einsparmöglichkeiten durch Material und Eigenleistungen

Die Nettobausumme bestimmt, wie hoch das Architektenhonorar ausfällt. Die Kosten für den Architekten sinken, wenn man bei der Ausstattung spart. Standardfenster sind günstiger als Maßfenster, edle Klinker kosten mehr als Putz. Entscheidend ist auch die beauftragte Bauleistung. Möchte man ein schlüsselfertiges Haus ausgehändigt bekommen? Dann übernimmt die Baufirma auch den gesamten Innenausbau. Bringt man handwerkliches Geschick mit, kann man stattdessen viele Arbeiten selbst übernehmen – zum Beispiel Wände verfliesen, Laminat verlegen oder tapezieren. Jede Arbeitsstunde, die man der Baufirma abnimmt, senkt die eigenen Kosten. So ergeben sich insgesamt allerlei Möglichkeiten, um die Ausgaben für ein erträumtes Architektenhaus bauen zu können zu reduzieren.


Foto von R ARCHITECTURE auf Unsplash


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