Baufinanzierung 2022: Ein kleiner Guide zu den Basics

Wer nicht gerade auf dem Land mit niedrigen Mieten oder bei einer Genossenschaft mit Mietpreisbindung auf Lebenszeit lebt, der könnte aufgrund der anhaltenden Mietpreispolitik früher oder später in finanzielle Bedrängnis geraten. Kein Wunder ist Wohneigentum darum gerade jetzt so attraktiv wie nie. Steigende Mieten, immer weniger Wohnungsangebote, vergleichsweise niedrige Zinsen: All diese Faktoren machen Eigentumswohnungen und eigene Häuser für Familien so interessant.

Wer ein Haus oder eine Wohnung sein Eigen nennt, sichert sich fürs Alter ab und zählt einer Umfrage von 2017 zufolge zu den glücklicheren Menschen.

Aber eine eigene Wohnung oder ein eigenes Haus kosten auch Geld. Geld, das viele Arbeitnehmende derzeit nicht haben. Sei es, weil die Miet- und Lebenshaltungskosten steigen während die Gehälter im besten Fall gleich bleiben. Oder weil die Immobilienpreise in ihrer Heimatstadt das Budget sprengen. Umso erfreulicher, dass es mittlerweile eine große Auswahl unterschiedlicher Möglichkeiten gibt, Eigentum zu finanzieren. Von der 110-Prozentfinanzierung bis zum Bausparvertrag oder Förderkredite für die seit 2022/23 in einigen Bundesländern obligatorische Photovoltaikanlage führen einige Wege nach Rom – bzw. eben in die eigenen vier Wände.

Worauf achten bei der Baufinanzierung?

Bei Immobilienkrediten oder Baufinanzierungen handelt es sich klassischer Weise um sogenannte Annuitätendarlehen. Über einen vertraglich vereinbarten Zeitraum bleiben die Tilgungsraten gleich, während die Zinsen im Laufe der Zeit abnehmen.
Baufinanzierung 2022: Ein kleiner Guide zu den Basics
Worauf hierbei aber unbedingt geachtet werden sollte: Oftmals werden – besonders zinsgünstige – Baufinanzierungen nur mit einer 10 oder 15 Jahresbindung ausgegeben. Viele Verbraucher müssen nach Ablauf dieser Zeit eine sogenannte Nachfinanzierung in Anspruch nehmen. Diese Anschlussfinanzierung wird zu neuen, dann aktuellen Konditionen angeboten – und die dürfte, wie die aktuelle Entwicklung zeigt, nicht unbedingt zum finanziellen Vorteil eines Kreditnehmers ausfallen.

Faustregel also: Besonders zinsgünstige Baufinanzierungen sollte man auf die Laufzeit und Bindungszeit prüfen. Grundsätzlich gilt: Wer günstig kauft, zahlt später drauf.

Das lässt sich auch auf die Höhe der Tilgung übertragen. Niedrige monatliche Belastungen – grade bei Neubauten, bei denen eine bestimmte Zeit lang vielleicht zusätzlich zur Miete bereits Zinstilgungen fällig sind – klingen verführerisch. Doch in aller Regel gehen damit zumindest längere Laufzeiten einher.

Wer nicht mit Kreditverbindlichkeiten in Rente gehen möchte, sollte also nach Möglichkeit lieber höhere Tilgungsraten in Kauf nehmen.

Alternativ (oder natürlich auch zusätzlich) ist die Flexibilität des Kreditvertrages ein wichtiges Merkmal einer guten Baufinanzierung. Ab wann sind Sondertilgungen möglich und zu welchen Konditionen? Kann man die Raten stunden oder je nach finanzieller Situation anpassen?

Tipp: Es gibt auch die Möglichkeit, Bausparen und Baufinanzierungen miteinander zu kombinieren.

Zusätzliche Fördermittel recherchieren und beantragen

Viele Bundesländer bieten Fördergelder für Wohneigentümer an:

NRW beispielsweise hat das Förderprogramm „NRW.Zuschuss Wohneigentum“ mit einem Umfang von 400 Millionen Euro ins Leben gerufen.

Baden-Württemberg hat zum 01. Juni 2022 das Förderprogramm „Wohnungsbau BW 2022“ neu aufgelegt.

Manche Förderbanken richten sich gezielt an junge Familien oder Verbraucher mit einem Einkommen, das ihnen die Inanspruchnahme klassischer Baufinanzierungen erschwert, um einer Gentrifizierung gerade in neu erschlossenen Baugebieten entgegenzuwirken.

Und wer in einem Bundesland lebt, in dem seit neuestem oder in absehbarer Zeit eine Photovoltaikpflicht gilt, der sollte unbedingt von einem entsprechenden Kreditförderprogramm der KfW-Bank Gebrauch machen.

Dort finden sich auch weitere Förderangebote, die oft eine spezielle Verwendungsbindung haben: Für den Bau von Passivhäusern. Für die Ausstattung mit einer Wärmepumpe. Und dergleichen mehr.

Der Vorteil bei der bundesweit einheitlichen KfW-Förderung ist, dass sie einkommensunabhängig vergeben werden. Dadurch sind sie umso attraktiver für Menschen, die aus verschiedenen Gründen (Einkommensgrenze, Alter, Selbstständigkeit, offene Bildungskredite) Probleme haben, sich ihren Traum vom Wohneigentum nur mit einer klassischen Baufinanzierung zu erfüllen.

Kredit von der Bank oder vom Kreditberater?

Natürlich ist die vertraute Hausbank in aller Regel die erste Adresse, wenn man Bedarf an Geld oder Services hat. Sie ist aber nicht automatisch der flexibelste, der zinsgünstigste oder entgegenkommendste Kreditgeber, nur weil man bereits seit langem Kunde ist. Man sollte also anderen Banken und Kreditinstituten gegenüber aufgeschlossen bleiben.

Kreditberater und -vermittler wiederum sind oft nicht so neutral, wie man sich das als Verbraucher wünschen würde. Einige sind banken- oder netzwerkgebunden, andere beraten tendenziös, um eine möglichst hohe Kommission abzustauben. Hier eine fachlich fundierte, verbraucher-orientierte und möglichst neutrale Beratung zu erhalten, ist dennoch wahrscheinlicher, als bei einer Bank direkt.

Wer also eine faire Kreditberatung (unverbindlich, kostenlos, individuell und so neutral wie möglich) sucht, sollte im Idealfall auf Empfehlungen und eine hohe Kundenzufriedenheit achten. In beiden Fällen hat KREDiT die Nase ganz weit vorn und berät auf Wunsch nicht nur online und telefonisch, sondern sogar vor Ort. So, wie der Bankberater Ihres Vertrauens.


Foto von David McBee: https://www.pexels.com/de-de/foto/miniatur-dorffoto-667221/

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