Mit der Zunahme von Mikroapartments und Tiny Houses, die einerseits den knapper werdenden Wohnraum in Großstädten bekämpfen sollen, andererseits die persönliche Freiheit unterstützen, zu leben, wo man möchte, schreitet auch die Evolution der Multifunktionsmöbel voran. Das ist nur logisch. Denn, wenn der Wohnraum beschränkt ist, muss man den wenigen, vorhandenen Platz so effizient wie möglich nutzen. Metropolen wie San Francisco und New York machen es vor: Hohe Mietpreise und kleine Wohnungen verlangen nach kreativen Interior-Lösungen. So schwappt der Trend zum möblierten Mikroapartment langsam aber erkennbar auch nach Berlin, Frankfurt und Hamburg über. Die Idee: Multifunktionale Wohnlösungen als Grundausstattung, um Mikroapartments als komplettes Wohnkonzept an den Mann zu bringen.
Ein multifunktionales Möbel macht vor, wie es gehen kann: Ori.
Origami als Lebensmodell
Inspiration fanden die Erfinder von Ori in der japanischen Falttechnik Origami. Daher auch der Name Ori für die Multifunktionswohnlösung. Die Idee für die in einer Wohnwand integrierte Raumausstattung hatte MIT-Student Hasier Larrea, um die Realisierung kümmerte sich der französische Industriedesigner Yves Béhar.
Das Möbelsystem Ori ist Büro, Wohnzimmer und Schlafzimmer in Einem. Gesteuert wird die Wohnwand per Knopfdruck, per Smartphone-App oder per Smart-Devices wie Amazon Alexa. Der Clou: Überall im Möbel befinden sich Schubfächer und Türen für Stauraum. Der Motor im Innern der Wohnwand sorgt dafür, dass sich Ori zuverlässig in den gewünschten Raum verwandelt. Ori ist in zwei Ausführungen erhältlich.
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Fotos & Video von www.orisystems.com
Das Full System beinhaltet ein Bett, einen Schreibtisch und einen Schrank, sowie auf der anderen Seite eine vollständige Wohnwand mit TV-Möbel und weiterem Stauraum. Das Queen System besteht aus Bett, begehbarem Kleiderschrank, Schreibtisch und Wohnzimmermöbel. Die Komplettlösungen aus den USA sind bisher in Europa nicht erhältlich. Daran arbeiten die Entwickler zwar fleißig, bis es so weit ist, könnte aber das Kammerspiel Abhilfe schaffen.
Die deutsche Antwort auf Ori heißt Kammerspiel
Auch auf dem deutschen Markt sind Multifunktionsmöbel nichts Unbekanntes. Schon in den Fünfzigerjahren verschwanden Betten in Schrankwänden, um tagsüber Platz zu schaffen. Und diese intelligente Wohnlösung findet sich bis heute in kleinen Kinder- und Jugendzimmern. Auch das Schlafsofa gehört in Deutschland zu den Bestsellern unter den Multifunktionsmöbeln.
Im Ansatz ähnlich, ist das Kammerspiel eine Art Raum-im-Raum-Konzept. Ein Kubus, in dem sich Esszimmer, Schlafzimmer, Abstellraum, Wohnzimmer und jede Menge Stauraum zu einem vollständigen Wohnkonzept vereinen. Entwickelt hat das Kammerspiel der Designer Holger Moormann aus Bad Aibling. Der Multifunktionskubus findet bereits in Wohnungen von 40 Quadratmetern ausreichend Platz.
Fotos von www.moormann.de
Einzig Kochbereich und Badezimmer sind in die Wohnsysteme Ori und Kammerspiel nicht integriert. Daran fehlt es aber auch in kleinen Apartments meist nicht, sodass dieser Aspekt getrost vernachlässigt werden kann. Stattdessen holen sich die Bewohner mit Komplettkonzepten die Möglichkeit zur Umgestaltung der eigenen, kleinen vier Wände ganz nach Belieben. Und dabei die Vereinigung mehrerer Räume zu einem einzigen Möbel in vollen Zügen ausnutzen.