Einbruchschutz: So schützt man sein Zuhause vor Einbrechern

Auch wenn die Zahl der Einbrüche seit Beginn der Corona-Pandemie zurückgegangen ist, stellen Einbrüche und damit verbundene Diebstähle noch immer eine große Gefahr dar. Vor allem dann, wenn wir unseren Weg in Richtung Normalität wiederfinden. Doch mit ein paar Tipps und Tricks lässt sich das Einbruchrisiko deutlich reduzieren. Zudem hilft es zu verstehen, wie, wo und wann Einbrecher am ehesten zuschlagen.

Einbrüche in Zahlen

Die meisten Straftaten sind Diebstahl- und Raubdelikte. Diebstahl beschreibt dabei die generelle Entwendung fremden Eigentums, während sich Raub auf die gewaltsame Entwendung fremden Eigentums bezieht.

Laut einer Statistik der Statista vom März 2020 sinkt die Gesamtzahl der polizeilich erfassten Fälle von Wohnungseinbruchdiebstählen in Deutschland. Nach dem Höchstwert in 2015, als 167.136 Einbrüche verzeichnet wurden, fiel die Zahl 2018 auf 97.504 und 2019 weiter auf 87.145 Fälle.

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Dennoch handelt es sich hier umgerechnet um etwa 238 Einbrüche pro Tag. Und diese gilt es zu verhindern. Immerhin beläuft sich der Schaden eines Einbruchs im Schnitt auf 3.200 Euro. Im Ernstfall kann eine im Vorhinein abgeschlossene Einbruchversicherung finanziell entlasten.

Beliebte Zeiten der Einbrecher

Während viele Menschen sich speziell vor Einbrüchen in den Abend- und Nachtstunden fürchten, legt der Report des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft nahe, dass das Risiko untertags um einiges höher ist. Demnach finden in den 10 Stunden zwischen 22 und 8 Uhr nur knapp 18% der gesamten Einbrüche statt. In den ebenfalls 10 Stunden zwischen 10 und 20 Uhr hingegen wurden etwas über 70% aller Einbruchsfälle verzeichnet. Doch warum?

Einbrecher mögen zwar die Dunkelheit in der Nacht für ihre Zwecke bevorzugen. Trotzdem macht es für sie am meisten Sinn, dann zuzuschlagen, wenn die Wahrscheinlichkeit am geringsten ist, dass sich jemand im Haus oder der Wohnung befindet. Unter normalen Umständen steht das Zuhause untertags oft leer, da wir in der Arbeit sind, uns mit Freunden und Bekannten treffen oder sonstige Erledigungen machen.

Vergleicht man nun die einzelnen Monate bezüglich der Einbruchhäufigkeit miteinander, so sieht man dennoch, dass die Dunkelheit einen Unterschied macht. So wird im Dezember, dem Monat mit den kürzesten Tagen des Jahres, am öftesten eingebrochen, während im Juli – trotz Urlaubssaison – am seltensten in fremde Häuser eingedrungen wird. Was den Wochentag betrifft, so wird übrigens der Freitag bevorzugt, der Sonntag hingegen gemieden.

Beliebte Zugänge

Betrachtet man die Art und Weise, wie sich Kriminelle Zugang ins Innere eines fremden Zuhauses verschaffen, fällt auf, dass es einen deutlichen Unterschied zwischen Ein- und Mehrfamilienhäusern gibt.

Bei Einfamilienhäusern gelangen die meisten über das Fenster oder die Fenstertür nach drinnen. Die beiden Einbruchmöglichkeiten gemeinsam machen über 80% der gesamten Einbrüche aus. Weit abgeschlagen reiht sich der Zugang über die Eingangstür mit gerade einmal 10% an dritter Stelle ein.

Im Gegensatz dazu ist die Eingangstür die beliebteste Einbruchsart bei Mehrfamilienhäusern. Über 55% und damit mehr als die Hälfte aller Eindringlinge versuchen es hier. Fenstertür und Fenster sind mit 23% bzw. etwas über 18% weniger attraktiv. Vereinzelt wird auch über Keller- und Dachfenster oder Keller- und Garagentüren eingebrochen.

Einbruchrisiko reduzieren: 7 Tipps

Wenn Sie Opfer eines Einbruchs geworden sind, erfahren Sie in diesem Einbruch-Guide von Polizei und Versicherung, was genau nun zu tun ist und was in nächster Zeit auf Sie zukommt. Damit es erst gar nicht zu einem Einbruch kommt, können Bewohnerinnen und Bewohner eines Hauses oder einer Wohnung ein paar Vorkehrungen treffen, um das Risiko eines Einbruchs zu senken. Was man dafür machen muss, erklären die nächsten 7 Tipps:

Tipp 1: Fenster nicht gekippt lassen

Der erste Tipp klingt für die meisten überaus logisch. Doch besonders im Sommer vergessen wir allzu oft das gekippte Fenster oder die gekippte Terrassen- oder Balkontür. Diese machen Einbrechern ihr Vorhaben allerdings um einiges leichter. Vor dem Verlassen des Hauses gilt es also unbedingt zu überprüfen, ob sämtliche Fenster und Fenstertüren in allen Räumen geschlossen sind.

Tipp 2: Es werde Licht

Eingebrochen wird am ehesten dann, wenn niemand zuhause ist – oder wenn es zumindest danach aussieht. Daher geht es im zweiten Tipp darum dafür zu sorgen, dass es den Anschein hat, als wäre immer jemand da.
Zu Nutzen machen kann man sich zum einen diverse Lichtsysteme und Handy-Apps, mit denen man die Beleuchtung der Wohnung einfach aus der Ferne steuert. Eine andere Möglichkeit sind Zeitschaltuhren, die zu bestimmten Zeiten automatisch das Licht einschalten. Meist stromsparender ist die Verwendung eines Fernsehsimulators. Dieser simuliert – wie der Name schon sagt – das Licht eines Fernsehers und lässt Einbrecher im Glauben, man sehe sich gerade sein Lieblingsprogramm an.

Tipp 3: Wenig Einblicke bieten

Grundsätzlich ist es von Vorteil, wenn Fremde nicht darauf aufmerksam gemacht werden, welche Wertgegenstände im eigenen Heim vorzufinden sind. Genauso wenig sollten sie wissen, ob besagte Wohnung durch eine Alarmanlage oder Ähnliches geschützt ist.
Um dies sicherzustellen helfen Jalousien, Vorhänge und andere Arten des Sichtschutz. Insbesondere wertvolle Gegenstände und Elektrogeräte, wie Fernseher, PC oder Laptop sollten nicht von außen zu erkennen sein.

Tipp 4: Tresor für kleinere Wertsachen

Ein Einbruch dauert durchschnittlich lediglich 5 Minuten. Das bedeutet, dass nicht besonders viel Zeit bleibt, um nach Dingen zu suchen und ebenso wenig Zeit, um große, schwere Gegenstände zu transportieren. Einbrecher suchen generell eher nach kleineren Dingen, wie Schmuckstücken, Laptops oder herumliegenden Geldscheinen und Kreditkarten.
Aus diesem Grund gehören derartige Wertsachen gut versteckt. Am besten geht das in einem Tresor. Dieser hält unberechtigte Hände ab und bringt gleichzeitig Ordnung.

Tipp 5: Keine Verpackungen in der Einfahrt lassen

Wie in Punkt 3 bereits erwähnt, sollten Fremde möglichst wenig über die Einrichtung und Ausstattung im Inneren des Eigenheim Bescheid wissen. Daher ist bei Anschaffung von neuen Elektrogeräten, wertvollen Möbeln oder Einrichtungsgegenständen die Verpackung sogleich zu entsorgen. Und zwar so, dass die leeren Verpackungen nicht lange beim Müll und/oder in der Einfahrt verweilen.
Alarmsystem installieren
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Tipp 6: Alarmsystem installieren

Im Fall der Fälle kann nur noch ein Alarmsystem helfen. Außen können Sensoren an Fenstern, Türen und sonstigen Glasflächen platziert werden. Im Inneren helfen etwa Bewegungssensoren. Geht die Alarmanlage los, suchen Einbrecher zumeist schnell das Weite. Gleichzeitig wird je nach getätigten Einstellungen sogleich die Polizei informiert.

Tipp 7: Stabile Türen für Garage und Keller

Da Keller- und Garagentüren eine ideale Möglichkeit bieten, unbemerkt ins Haus zu gelangen, sollten diese stabil sein und über robuste Schließzylinder verfügen. Darüber hinaus gilt es diese – wie alle direkten Zugänge – immer zu verschließen.

Das Risiko eines Einbruchs lässt sich durch schlaue Vorkehrungen reduzieren. Diese 7 Tipps helfen dabei sich in der eigenen Wohnung oder im eigenen Haus wieder rundum sicher zu fühlen.

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