Grundlegendes zum Home Office – Einrichtung und Gesundheit

Der Trend zum Home Office ist auch in Deutschland von zunehmender Tendenz. Mittlerweile bieten fast 40 Prozent der Unternehmen ihren Mitarbeitern die Möglichkeit an, zumindest zeitweise Zuhause zu arbeiten. Hinzu kommt eine Vielzahl von Neugründungen im Klein- und Einzelunternehmerbereich. Das bedeutet, die Nachfrage an ausreichend Platz und räumlichen Möglichkeiten in den eigenen vier Wänden für ein Arbeitszimmer wächst. Denn gerade daheim, wo besonders viel Ablenkung lauert – man denke nur an die Spülmaschine, die Waschmaschine, den Hund, die Katze; man wird ja schnell kreativ, wenn man prokrastinieren möchte – ist es wichtig, sich ein komfortables, ablenkungs- und stressfreies Umfeld zu schaffen, innerhalb dessen man ausreichend produktiv sein kann. Mit diesen Tipps klappt das bestimmt.

Ergonomie bei der Einrichtung berücksichtigen

Einer der gröbsten Fehler bei der Home Office Gestaltung ist es, bei der Einrichtung nur aufs Geld zu achten und darüber die gesundheitlichen Folgeerscheinungen zu übersehen oder zu unterschätzen, die ein nicht haltungsgerechter Arbeitsplatz mit sich bringen kann. Bei Arbeitsunfällen denkt man ja zunächst vor allem an Ereignisse, die Brüche, Verbrennungen oder sonstige sichtbare Schäden am Körper hinterlassen. Tatsächlich sind aber die häufigsten arbeitsplatzbezogenen Verletzungen mittlerweile Beeinträchtigungen, die man eben nicht auf den ersten Blick erkennt; die Folge immer gleicher Bewegungsabläufe, unangemessenen Kraftaufwands und fehlerhafter Körperhaltung sind.

Die Vorstellung, gerade Zuhause vom absoluten Lieblingsplatz aus zu arbeiten, ist verführerisch. Aber der Küchentisch, der Fernsehsessel, das Bett stellen ergonomische Gefahrenzonen dar, die die Gesundheit beeinträchtigen können. Wer etwa häufig am Esstisch schreibt, kann bald schon unter Rückenschmerzen leiden – verursacht durch das permanent gebeugte Sitzen. Arbeit am Computer wird nach mehreren Stunden auf einem starren, nicht verstellbaren Stuhl nicht nur unbequem, sondern langfristig auch gesundheitsschädlich. Der Druck und die Kräfte, die bei der Schreibtischarbeit auf den Körper wirken, verlangen nach ergonomischen Möbeln im Büro, um gesund, produktiv und sicher im Home Office zu arbeiten.
Grundlegendes zum Home Office - Einrichtung und Gesundheit

Unangemessene Möbel und Ausstattung

Die falsche Mobiliarauswahl hat nicht nur nachhaltigen Einfluss auf die Gesundheit, sondern auch auf die Produktivität. Eine zusammengewürfelte Büroeinrichtung aus Möbelstücken, die man gerade mal eben bei der Hand hat, kann den Workflow beeinträchtigen. So ist der Gartentisch, der seit Jahren ungenutzt im Keller verstaubt, zwar kostengünstig. Es dürfte jedoch schwer sein, darauf seine Arbeitsutensilien – Computer, Drucker, Ablagefächer – abzustellen. Das schreit geradezu nach Chaos. Der Schreibtisch ist das Kernelement der Arbeit im Home Office. Darum kommt niemand langfristig um funktionale und komfortable Möbel im Arbeitszimmer herum.

Beim Schreibtisch sollte nicht mit Platz gegeizt werden. Der sollte so groß sein, wie es Finanzen und Dimensionen zulassen, ohne, dass man sich im Home Office erdrückt fühlt. Ob groß und rund, rechteckig oder L-förmig, ist einerseits Geschmacksache. Andererseits aber auch abhängig vom jeweiligen Bedürfnis. Für eine bessere Organisation des Arbeitszimmers ist es außerdem ratsam, einen Schreibtisch mit mindestens einem Schubfach zu wählen. Alternativ bieten Rollcontainer ausreichend Möglichkeit, Ablagen und Stauraum zu schaffen.

Für eine rückenfördernde Sitzposition sollte passend zum Schreibtisch ein Bürostuhl gewählt werden, der zumindest bequemes Sitzen erlaubt und leicht zu bewegen ist. Idealerweise passt er sich individuell an den Körper an und folgt veränderten Sitzhaltungen, um jederzeit und in jeder Position die bestmögliche, ergonomische Unterstützung zu gewährleisten. Wenn der Stuhl keinen Spaß macht, macht die Arbeit auch keinen – das hat langfristig Auswirkungen auf die Arbeitsmoral, aber auch auf die Gesundheit.

Eine dekorative Schreibtischlampe ist schön und gut. Sie sollte aber nicht die einzige oder hauptsächliche Lichtquelle am Arbeitsplatz darstellen. Die richtige Ausleuchtung des Büros, der Unterlagen und des Arbeitsbereiches erhöht den Sehkomfort und damit auch die Produktivität. Eine Stehlampe und zusätzliche Lichtquellen können eventuell blendendem Tages- oder Deckenlicht entgegenwirken.
Ergonomie bei der Büro-Einrichtung

Fehlender Ablage- und Stauraum

Je nach Art der Arbeit, können einem Dokumente und Ordner schnell über den Kopf wachsen. Ein kleiner Computertisch neben dem Essbereich kann am Anfang ausreichend sein. Aber sehr wahrscheinlich kommt irgendwann der Moment, an dem der Kompetenzbereich oder das eigene Unternehmen wächst und Bücher, Unterlagen und Akten mehr Platz benötigen. Das kann schnell zum Problem werden. Vor allem, wenn die Papiere den Arbeitsbereich kontinuierlich weiter einschränken und man zur Aufbewahrung auf den Wohnbereich ausweichen muss. An dem Punkt vermischen sich Arbeits- und Privatleben in einem Maß, dass es früher oder später untrennbar wird. Das kann langfristig psychische Probleme nach sich ziehen.

Schubfächer, Rollcontainer und Regale können nicht nur zusätzlich Ablagefläche bieten, sondern auch als Stellplatz für Fax, Drucker, Telefon oder Scanner dienen. Einbauregale oder -aktenschränke können bereits bei der Einrichtungsplanung des Arbeitszimmers berücksichtigt werden. Damit fügen sie sich perfekt in die individuellen, räumlichen Gegebenheiten ein und bieten nicht nur Ordnung, sondern auch noch was fürs Auge. Wenn die Kapazitäten in der eigenen Wohnung für ein separates Büro nicht ausreichen oder die Schaffung zusätzlichen Stauraums nicht möglich ist, sollte man eventuell externe Aufbewahrungsmöglichkeiten in Betracht ziehen.

(Nicht) Den Rücktritt antreten

Den ganzen Tag allein im Home Office zu arbeiten kann stressig sein – für den Rücken, für den Kopf, für die Psycho. Ein gut sortiertes Ablage- und Ordnungssystem ist dabei nur die halbe Miete. Kontakt zu Kollegen und anderen Menschen reduziert sich bei der Heimarbeit schnell auf ein absolutes Minimum. Für manche Menschen kann das zu einer großen Belastung werden. Kein Small Talk in der Kaffeepause, kein Austausch beim gemeinsamen Mittagessen.

Wem das einsiedlerische Arbeitsleben Probleme bereitet, sollte seinen Arbeitstag so organisieren, dass der zwischenmenschliche Kontakt kompensiert werden kann: durch Kundentermine in einem Bistro oder Café oder einfach bei einem Spaziergang um den Block zwischendurch. Sport oder ein Abendessen mit Freunden sorgen ebenso für den nötigen sozialen Ausgleich.


Fotos von www.delightfull.eu


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