
Der Stuttgarter Designer Kosta Pamporis gewann 2013 den MINI Interior Design Award und zeichnet sich durch sein klares und gut durchdachtes Produktdesign aus. Im Interview beantwortet er Fragen zu seinem leben, seinen Arbeiten und seiner Heimatstadt.
Wir wünschen viel Spaß beim Lesen des Interviews!
Hallo Herr Pamporis, es freut uns, dass Sie sich etwas Zeit nehmen konnten für unser Interview. Vielleicht möchten Sie sich kurz unseren Lesern vorstellen.
Kosta Pamporis Mein Name ist Kosta Pamporis, 24 Jahre alt und arbeite als Produktdesigner in Stuttgart.
Nach Ihrem Bachelor of Arts in Industrial Design an der Pforzheim University of Applied Science haben Sie für das Studio Besau Marguerre gearbeitet. Wie kam es dazu, dass Sie Ihr eigenes Studio gegründet haben?
Kosta Pamporis: Bei Studio Besau Marguerre war ich während meines Studiums für ein Jahr als Praktikant tätig und habe anschließend meinen Abschluss an der HS Pforzheim gemacht.
Die Selbstständigkeit hat sich mehr oder weniger so ergeben. Wenn langsam immer mehr Aufträge reinkommen, die Nachfrage nach den Produkten steigt, dann ist man quasi schon selbstständig ohne dass man es wirklich bemerkt. Ich finde das ganz schön, weil es einfach eine natürliche Entwicklung ist.
Sie wohnen in Stuttgart. Wie stark beeinflusst diese Stadt Ihre eigene Arbeit?
Kosta Pamporis: Stuttgart ist meine Heimatstadt. Ich bin hier geboren, habe meine Familie und Freunde hier und fühle mich einfach wohl. Das ist für mich extrem wichtig, denn um kreativ zu sein muss ich mich einfach gut in meiner Umgebung fühlen.
Haben Sie ein Lieblings-Designstück? Welches wäre das?
Kosta Pamporis: Der Hocker NIDO gehört zu meinen Favoriten! Er wirkt nicht nur leicht sondern er ist es auch wirklich. Er wiegt gerade mal 900 Gramm und hält einfach mal über 200 kg Gewicht aus. Einfach unglaublich!
Wir sind besonders auf Ihr Projekt „One&One“ und „Line Up“ aufmerksam geworden. Erzählen Sie uns doch etwas darüber.
Kosta Pamporis: one&one ist während eines Semesterprojektes entstanden, wo es darum ging ein Produkt für Mann und Frau zu entwickeln. Ich habe die Aufgabenstellung an sich nicht so ernst genommen und habe es für mich so angepasst, dass es interessant wird. Ich habe versucht weitere Begriffe einzuführen die einen Zusammenhang mit dem Thema „Mann & Frau“ haben wie z.B. Kommunikation, Vertrauen und Machtverhältnisse. Das Ergebnis ist eine Sitzmöglichkeit, die diese drei Begriffe hervorragend auf eine spielerische Art und Weise zeigt.
Bei Line Up handelt es sich um ein Tisch, dessen Platte aus Beton ist. Das Besondere dabei ist, dass Line Up bei der Produktion keine Abfallmaterialien produziert. Die Holzspäne, die beim Drechseln des Holzgestells entstehen, benutzen wir im nächsten Schritt als Zusatzstoff für den Beton. Dadurch erhalten wir eine Art faserverstärkte Betonplatte die 40% leichter, 13 mm dünn und deutlich stabiler als herkömmlicher Beton ist.
Wenn Sie feststellen, dass jemand eines Ihrer Produkte kopiert. Sehen Sie es als Kompliment oder als Diebstahl?
Kosta Pamporis: Ich sehe das definitiv als Diebstahl! Die kopieren damit nicht nur das Endprodukt sondern werten damit die ganze Entwicklung ab, die in einem Produkt steckt. Leider sieht man das öfters im Designbereich, dann heißt es aber nicht kopieren sondern „inspirieren lassen“. Das klingt halt schöner.
Wenn eine große Möbelkette auf Sie zukommen würde, käme für Sie eine Zusammenarbeit in Frage?
Kosta Pamporis: Auf jeden Fall! Ich denke als Newcomer ist man da auch nicht wirklich wählerisch, da man jede Chance nutzen möchte um mit einer Firma ein Produkt zu entwickeln.
Wie sieht Ihre Wohnung aus. Wohnen Sie mit Ihren eigenen Produkten?
Kosta Pamporis: Der Line Up Table ist das Einzige was in der Wohnung einen Platz gefunden hat. Eigentlich ist das ein Prototyp, den ich einfach mal im Wohnzimmer reingestellt habe um ihn selbst zu testen. Seit dem steht er immer noch da.
Wie sind Ihre weiteren beruflichen Pläne?
Kosta Pamporis: Weiterhin produktiv zu bleiben, neue Projekte auf den Markt zu bringen und mein Studio zu erweitern.
Vielen Dank für das Interview und alles Gute für die Zukunft.