Wenn man an Einrichtungstrends denkt, ist ein Metallic-Look nicht unbedingt das erste, das einem in den Sinn kommt. Und tatsächlich ist so ein hochglamouröser Anstrich sicher nicht jedermanns Geschmack und wirkt bestimmt auch nicht in allen Räumen und Wohnungen gleich gut. Doch richtig eingesetzt, kann eine metallische Wandgestaltung und Deckenfarbe einen Raum größer, heller und wärmer wirken lassen.
Wie bei normaler Wand- und Tapetenfarbe auch ist natürlich der entscheidende Faktor, dass die Nuance zur Einrichtung und zu den Raumgegebenheiten passt. Nicht umsonst gibt es metallische Wandfarbe in verschiedenen Schattierungen von Silber über Gold, Kupfer oder Schwarzstahl, Petrol und Samtrot. Das ermöglicht nicht nur die Wahl der Farbe passend zu den Bedingungen des zu streichenden Zimmers, sondern auch passend zum Raum und den Möbeln.
3 Tipps für eine Wandgestaltung im Metallic-Look
Für welche metallische Farbe man sich entscheidet, ist zunächst einmal eine Frage des individuellen Geschmacks. Doch, damit man von einem guten solchen zeugt, und die Wohnung nicht in einen Kitschpalast verwandelt wird, sollte man ein paar grundlegende und allgemeine Tipps bei der metallischen Decken- und Wandgestaltung beherzigen.
1. Nie alles in der gleichen Metallic-Farbe streichen
Das ist besonders wichtig bei dunklen Metallic-Tönen. Denn auch, wenn diese später einen Schimmereffekt aufweisen, so bleibt der Grundton doch dunkel. Das beschwert den Raum und macht ihn optisch klein, eng und erdrückend. Helle Metallic-Farben wie Silber, Petrol oder Chromnuancen sind für die Raumgestaltung im metallischen Look besser geeignet. Aber, wer wirklich alle Wände und Decken eines (oder mehrerer Räume) in der gleichen Silbermetallic-Farbe streichen will, sollte darauf achten, dass er hohe Decken hat und große Fensterfronten, die warmes Tageslicht als Kontrast in den Raum lassen. Alternativ sollten großflächige Spiegelelemente die Raumgestaltung ergänzen.
Besser ist es, nur einzelne Wände oder ausgewählte und abgegrenzte Stellen, etwa Nischen oder den Bereich hinter dem Fernsehmöbel, metallisch erstrahlen zu lassen. Je nach Schnitt des Zimmers, können auch alle Wände in einem ansprechenden Metallic-Look gehalten sein. Dann sollte aber ein dunklerer Boden und eine weiße Deckenfarbe starke Kontrastpunkte setzen.
2. Geeignete Farben für Kontrast und Harmonie finden
Metallisch abgesetzte Wände kommen erst dann richtig zur Geltung, wenn sie mit anderen Farben kombiniert werden. Hier hat man die Möglichkeit, Kontraste zu setzen oder Harmonie zu schaffen. Wer sich allerdings für warme Metallic-Farben entscheidet, sollte auch bei den Kontrastpunkten lieber zu warmen Nuancen greifen. Ausnahme: Weiß. Das verträgt sich sowohl mit Gold-Metallic, als auch mit silbernen Stahleffekten.
Wer nicht gleich deckenhoch die Wände in einer metallischen Wandfarbe streichen oder tapezieren möchte, kann durch Unterteilungen der Wandfläche in Muster oder durch Holzpaneelen an der Wand einen sanften Gesamteindruck schaffen, ohne auf den Glamourfaktor verzichten zu müssen, den metallisch schimmernde Farben mit sich bringen. Silber-Metallic kann etwa sehr harmonisch mit verschiedenen Grauabstufungen, Cremeweiß und zarten Beigetönen kombinieren.
Auch Strukturdekor wie Stuckelemente lockern die Strenge unifarben gehaltener Decken und Wände in Metallic-Optik auf. Darum eignen sich etwa Kassettendecken, wie man sie in Jugendstil-Altbauten oder Wohnungen im Landhausstil oft findet, hervorragend für einen Anstrich in Metallic-Farbe. Dann aber sollte man Vorsicht walten lassen bei der Wandgestaltung. Wie in Punkt 1.) angeführt, kann sonst schnell ein unbehaglich erdrückendes Raumgefühl entstehen.
3. Die richtige Technik finden
Je nachdem, wie intensiv, also deckend, der Metallic-Look ausfallen soll, empfehlen sich unterschiedliche Wege, Decken und Wände zu streichen. Für einen deckenden Anstrich, muss die Metallic-Farbe mehrmals aufgetragen werden. Nur so lässt sich einigermaßen eine Pigmentgleichheit erzeugen, die für den echten Glimmereffekt sorgt. Soll der die metallische Wandgestaltung nur angedeutet werden, reicht ein einmaliger Anstrich.
In beiden Fällen muss mit einer passenden Grundfarbe die Wand deckend gestrichen werden. Je nach Farbton, fällt der Schimmereffekt der Metallic-Lasur später aus, die aufgetragen wird. Die Wahl der Grundfarbe ist besonders wichtig, wenn der metallische Schimmer nicht deckend oder mittels Streichtechniken wie der Schwamm- oder Wischtechnik nur unstrukturiert aufgetragen werden soll. Für einen echten Metallic-Look an Decken und Wänden, ist allerdings wichtig, die zu sogenannter Effektfarbe in Metall-Optik zu greifen, nicht zu Samt- oder Glimmer-Effektlasuren.
Metallic-Effekt in allen Räumen
Auch in Bad und Küche braucht man auf den metallischen Wandanstrich nicht zu verzichten. Es gibt auch Fliesen und Mosaikfliesen in Metalloptik und Wandfarbe mit entsprechendem Effekt, die der höheren Luftfeuchtigkeit locker stand halten.
Wer lieber flexibel bleiben will und sicher sein, dass der erwünschte Metallic-Effekt auf tatsächlich so aussieht, wie angedacht, kann außerdem zu Tapeten oder selbstklebender Dekofolie greifen. Die eignet sich zum Beispiel hervorragend für Paneelen und einzelne Möbelstücke in Metallic.
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Fotos von www.mindtheg.com