Mini-Ratgeber für Bad-Armaturen jeglicher Art

Ob Renovierung, Waschbeckentausch oder Neubau: Wer im 21. Jahrhundert neue Badarmaturen braucht oder will, hat die sprichwörtliche Qual der Wahl an Modellen, Farben und Materialien. Moderne Designs rücken ab von strengen, harten Linien hin zu Armaturen mit dynasischen, fließenderen Formen – die oft auch einen geringeren Wasserverbrauch aufweisen.

Anknüpfend an die moderne Vorstellung des Badezimmers als persönlichen Rückzugsort oder kleines Privat-Spa, haben die Hersteller ihre Armaturenangebot um langlebige und verbrauchseffiziente Modelle in vielfältigen Designs erweitert.

Die Grundlagen von Badarmaturen zu verstehen kann darum umso hilfreicher sein. Besonders dann, wenn die Auswahl sowohl ein Ausdruck persönlichen Gustos als auch auf den Verwendungszweck optimiert sein soll.

Welche Art von Badarmaturen gibt es?

Mini-Ratgeber für Bad-Armaturen jeglicher Art
1. Einhebelarmaturen

Die beliebtesten Standardarmaturen in Küche und Bad. Das Design besticht in aller Regel durch einen minimalistischen, glatten Look. Aufgrund der geringen Anzahl von Bestandteilen ist eine Einhebelarmatur nicht nur einfach zu installieren, sondern auch kostengünstigste Variante.

Bei der Einhebelarmatur werden Wasserdruck und -temperatur mit einer Hand(Bewegung) reguliert, was weniger Zeit und „Spielerei“, sowie mehr Arm- und Handfreiheit bei der Bedienung bedeutet.

2. Dreilocharmaturen

Ein Klassiker. Manchmal durch bauliche Gegebenheiten vorgegeben, manchmal auch eine bewusste Entscheidung eignen sich Dreilocharmaturen besonders gut für größere Waschtische und Standwaschbecken.

Moderne Modelle lassen sich auch stufenlos regulieren, sodass es sehr einfach ist, Wasserdruck und Temperatur einzustellen.

3. Zweigriffarmaturen

Diese Art der Armatur ist sehr kompakt und damit ideal für kleinere Badezimmer bzw. kleine Waschbecken. Trotz ihrer Kompaktheit benötigen auch sie in der Regel drei Löcher, weil die Griffe rechts und links die Wassertemperatur regulieren und entsprechend jeweils den Zulauf kalten bzw. warmen Wassers separat benötigen.

Anders als bei modernen Dreilocharmaturen allerdings sitzen die Löcher in diesem Fall viel enger beisammen, da das Mittelstück die Bohrungen bedeckt. Zweigriffarmaturen sind oft auch die günstigere Alternative zu Dreilocharmaturen.

4. Unterputzarmaturen

Sie erfreuen sich in zeitgenössischen Designs zunehmender Beliebtheit. Die Armaturen werden an der Wand montiert, die Mischbatterie und die gesamte Technologie verschwindet hinter der Wand.

Unterputzarmaturen sind toll, wenn man beispielsweise Waschbecken mit schmalen Rändern hat. Allerdings muss man hier die Installation bedenken. Unterputzarmaturen müssen bereits im Vorfeld einer Renovierung oder eines Baus geplant werden.

5. Sensorarmaturen

Hightech: Diese Armaturen bestechen durch kinderleichte Anwendung. Allerdings kann man dabei Wassertemperatur und -druck nicht individuell einstellen. Diese werden vorab eingestellt und können nur unter größerem Aufwand geändert werden. Für eine mehrköpfige Familie, vielleicht sogar mit Kindern, die alle unterschiedliche Temperaturen bevorzugen oder vertragen, ist diese Armatur eher ungeeignet.

Ein großer Pluspunkt ist, dass sie Wasser sparen und auch die Menge an Bakterien reduziert, wodurch Sensorarmaturen besonders hygienisch sind.

Materialien, Oberflächen und Finishes

Chrom: ist das vielseitigste und zugleich kostengünstigste Material. Außerdem ist es langlebig, überall erhältlich und leicht mit anderen Accessoires und Armaturen kombinierbar. Zwar bleiben Wassertropfen und Fingerabdrücke zurück, aber Chromarmaturen sind zum Glück leicht zu reinigen.

Edelstahl: Teurer als Chrom, besticht Edelstahl durch Anlauf- und Korrosionsbeständigkeit, sowie Kratzfestigkeit. Edelstahl ist pflegeleicht und langlebig, aber hat eine weniger glänzend glatte Oberfläche als Chrom. Der Vorteil: Es nimmt Wassertropfen und Fingerabdrücke nicht so leicht an.
Badezimmer Armaturen
Nickel: Armaturen mit Nickellegierungen sind in gebürsteter oder polierter Optik erhältlich. Gebürstet bleiben weder Flecken von Wassertropfen noch Fingerabdrücke an der Oberfläche. Außerdem leiht das Finish der Armatur einen antiken Touch. Polierte Armaturen bestehen durch einen matten Schimmer. Ähnlich wie Chrom sind sie leicht zu reinigen und langlebig, ihre Farbgebung ist durch die Oberflächenlegierung aber wärmer und kräftiger.

Bronze: Gebürstete Bronze fängt perfekt die zeitlose Schönheit antiken Kunsthandwerks ein und ist ein zunehmend gefragtes Oberflächendesign für Badezimmerarmaturen. Auch dieses Material ist leicht zu reinigen und erspart uns Abdrücke von Fingern und getrockneten Wassertropfen. Außerdem ist es auch sehr langlebig. Bronze erfreut sich zunehmender Beliebtheit, besonders bei Freunden des Industrial Style Einrichtungsdekors – einfach ein bestechender Akzent in mitten robusten Designs in modern gestalteten Räumen.

Mattschwarz: Ein Oberflächenfinish, das ebenfalls seit circa 10 Jahren kaum mehr wegzudenken ist aus dem Angebot an modernem Armaturendesign. Mattschwarze Armaturen setzen einen starken Akzent, sind sehr langlebig und bilden keine Abdrücke, Kalk- oder Wasser- und Seifenflecken ab. Die einzige Schwierigkeit könnte eventuell sein, dieses Material so zu kombinieren, dass ein stringentes Badezimmerdesign entsteht.

Hinweis: Oft haben verschiedene Hersteller und Marken eigene Namen für diverse Designs und Legierungen. Darum kann an dieser Stelle nicht jedes Einzeldesign berücksichtigt werden.

Design und Styles

Die meisten Armaturendesigns lassen sich grob in 3 Stilrichtungen kategorisieren:

Moderner Designs haben ihren Ursprung im Bauhaus-Stil, bei dem Form vor Funktion geht und das Gesamtkonzept eher minimalistisch, geradlinig geprägt war ohne dekorative Akzente. Moderne Armaturen zeichnen sich oft durch glatte, glänzende Oberflächen, strenge gerade Linien und klare Details.
Moderne Badarmaturen
Armaturen im Transitional Style lassen moderne und traditionell klassische Designelemente miteinander verschmelzen. Rustikaler Charme trifft auf moderne Einfachheit, um eine zwanglose Eleganz zu erschaffen. Solche Designs sind bekannt für ihre subtile und klare Farbpalette, so dass man damit ein entspanntes und unkompliziertes Ambiente im Raum zu kreieren. Der Transitional Style definiert sich beispielsweise durch abgerundete Kanten und Ecken, die komfortabler und praktischer sind, und weiche Formen mit dezenten Schwüngen.

Traditionell designte Armaturen passen sehr gut vor allem in eine einladende, wohlige Raumgestaltung, die in kräftigen, neutralen Farben gehalten ist. Denn die traditionellen, oft Dreilocharmaturen, gehen zurück auf das Frankreich und England des 18. Jahrhunderts. Darum passen sie besonders gut zum Landhausstil. Armaturen dieses Designs zeichnen sich vor allem durch Symmetrie aus. Auch oft zu finden: abgeschrägte Kanten, verspielte Designs, stilisierte Griffe oder kannen- bzw. brunnenartigen Ausläufen.

Die Unterschiede in Stil, Design und Mechanik zu kennen, kann die Wahl eines passenden Sets an Badarmaturen doch deutlich vereinfachen.


Fotos von www.tileclub.com

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