Tapete oder Streichen: Kosten & Haltbarkeit im Vergleich

Wer renoviert oder neu einrichtet, steht früher oder später vor genau dieser Frage. Tapeten feiern längst ein Comeback mit kreativen Mustern, Strukturen und Materialien – gleichzeitig bleibt Wandfarbe die schnelle, flexible Lösung für frischen Wind im Raum.

Doch was ist günstiger? Was hält länger? Was sieht besser aus – und was ist leichter selbst umzusetzen?

In diesem Beitrag vergleichen wir Tapete und Wandfarbe Punkt für Punkt: von den Kosten und dem Aufwand über Gestaltungsmöglichkeiten bis hin zur Haltbarkeit. Du bekommst eine klare Entscheidungshilfe, praktische Tipps und eine übersichtliche Tabelle – damit du weißt, welche Methode wirklich zu deinem Stil, Budget und Wohnprojekt passt.

  1. Tapezieren geht schnell und ist die sauberere Lösung. Es gibt keine Farbnasen und kommt nicht zu Tropfen, wo keine hingehören.
  2. Sind in den Wänden alte Bohrlöcher oder kleine Risse, verschwinden diese hinter den Tapeten.
  3. Einige Tapeten wirken isolierend und können zu einem besseren Raumklima beitragen oder Schall dämpfen.
  4. Wer sich für eine Raufasertapete entscheidet, kann bei Bedarf jederzeit auch die Tapete streichen.
  5. Wenn mal wieder eine Veränderung her muss, lässt sich Tapete leichter ablösen, als einige Putzarten. Auch das mühsame Weißeln gestrichener Wände entfällt.
Die Vorteile von Tapeten
  1. Das Streichen ist besonders in Altbauten eine tolle Lösung, um die Bildung von Schimmel zu verhindern. Bei schlechter Isolierung sind Tapeten ein regelrechter Schimmelherd.
  2. Beim Streichen können Strukturputz und Schwammtechnik zur kreativen und individuellen Wandgestaltung beitragen.
  3. Auf glattem Untergrund, wie etwa Gipsputz, kann die Wunschfarbe ganz problemlos aufgetragen werden.
  4. Auf die gestrichene Farbe lassen sich auch zu späterem Zeitpunkt noch Dekors wie Wandtattoos oder andersfarbige Absätze anbringen.
  5. Streichen ist mitunter die kostengünstigere Alternative, weil die Anschaffungskosten für die Tapete entfallen.

Was ist die kreativere Art der Wandbekleidung? Tapete oder Streichen?

 kreativere Art der Wandbekleidung


Man halte fest: Streichen und Verputzen schont das Budget, aber Tapezieren geht schneller und sauberer vonstatten. Was ist aber die schönere und kreativere Art der Gestaltung?

Nun, das kommt ganz auf das Talent an. Wer seine Ideen freihändig an die Wand pinseln kann, wird sich mit Farbe auf Unterputz künstlerisch gut ausleben können. Individueller ist das Streichen der Wände alle Mal. Ob man sich dabei auf geometrische Figuren konzentriert oder selbst entworfene Designs an die Wand bringt, ist Geschmackssache. Beim Streichen kann man farblich wie auch gestalterisch sehr viel mehr machen, als mit Tapeten. Wenn du dich für Farbe entscheidest, findest du hier viele inspirierende Wandfarben Ideen.

KriteriumStreichenTapete
KostenMeist günstigerTeurer (Material & Zeit)
ZeitaufwandSchnell umsetzbarAufwendiger bei Mustern
GestaltungFlexibel, viele FarbenMuster, Struktur, Design
HaltbarkeitWeniger langlebigOft viele Jahre haltbar
DIY-TauglichkeitEinfach selbst machbarEtwas anspruchsvoller
FehlerverzeihendEinfach zu korrigierenSchwieriger bei Fehlern

Allerdings gibt es auch eine sehr große Auswahl an Tapetendekors. Diese reichen von Fotomotiven über schlichte Designs bis hin zu pompösen Strukturmotiven. Um sich kreativ auszuleben muss man etwa bei der Verwendung mehrerer Tapeten die Designs aufeinander abstimmen. Einige Tapetensorten können sonst schnell überladen wirken und den Raum beschweren. Hier ist also ein wenig Geschick gefragt, um ein stimmiges Konzept zu entwickeln.

Tapeten lassen also zwar etwas beschränktere Kreativität zu, dafür sind sie aber einfacherer, sauberer und schneller auszutauschen und zu ersetzen – wenn’s denn mal was andres sein soll.

Wer beim Renovieren auf das Budget achten muss, stellt sich schnell die Frage: Was ist günstiger – Wand streichen oder tapezieren? Die Antwort hängt von mehreren Faktoren ab: dem Material, der Raumgröße und ob du selbst Hand anlegst oder Fachleute beauftragst.

Streichen: Günstig, schnell und DIY-freundlich

Wandfarbe ist in der Regel die kostengünstigere Option. Dispersionsfarbe bekommst du bereits ab 5 bis 10 Euro pro Liter, was je nach Qualität und Deckkraft für etwa 6–10 Quadratmeter reicht. Hinzu kommen günstige Werkzeuge wie Rollen, Pinsel und Abdeckmaterialien.

Für einen Raum mit rund 20 m² Wandfläche kannst du mit Gesamtkosten von etwa 30 bis 50 Euro rechnen – sofern du selbst streichst. Damit ist Streichen vor allem für Mieter:innen und Schnellentschlossene attraktiv.

KriteriumStreichenTapete
KostenGünstiger, vor allem bei DIYTeurer (Material & Arbeitszeit)
ZeitaufwandSchnell und einfach umzusetzenAufwendiger, besonders mit Mustern
GestaltungFlexibel mit Farben, schnell veränderbarStrukturen, Muster & Designvielfalt
HaltbarkeitWeniger langlebig, empfindlicherLanglebig und robust (je nach Tapete)

Tapeten: Mehr Aufwand, höherer Preis – aber hochwertiger Look

Tapeten sind teurer, sowohl in der Anschaffung als auch im Arbeitsaufwand.
Ein paar Preisbeispiele:

  • Raufasertapete: ab 0,50 €/m²
  • Vliestapete: 2–10 €/m²
  • Design- oder Fototapete: 10–30 €/m² (oder mehr)

Zusätzlich brauchst du Kleister, Werkzeug (z. B. Tapetentisch) und deutlich mehr Zeit für das Anbringen. Wenn du einen Profi beauftragst, steigen die Kosten weiter. Für denselben Raum kannst du je nach Tapete mit 70 bis 150 Euro oder mehr rechnen.

Farbe ist günstiger – Tapete wirkt edler

Wenn es dir vor allem um den Preis und die schnelle Umsetzung geht, ist das Streichen in Eigenregie klar günstiger. Tapeten lohnen sich, wenn du langlebige, strukturierte oder besonders stilvolle Wände willst – und bereit bist, dafür mehr zu investieren.
Wer zusätzlich Wert auf Gemütlichkeit und eine wohnliche Atmosphäre legt, findet im Hygge-Einrichtungsstil eine wunderbare Ergänzung zur passenden Wandgestaltung.

Wer sich die Mühe macht, Wände zu gestalten, möchte nicht nach kurzer Zeit wieder von vorne anfangen. Deshalb stellt sich die berechtigte Frage: Welche Lösung hält länger – Tapete oder Farbe?

Tapeten punkten bei der Haltbarkeit

Hochwertige Tapeten, besonders Vlies- oder Vinyl-Tapeten, sind dafür gemacht, viele Jahre an der Wand zu bleiben, ohne an Wirkung zu verlieren. Sie sind strapazierfähig, formstabil und besonders bei glatten Untergründen sehr beständig.
Auch kleine Kratzer oder Flecken fallen oft weniger auf als bei gestrichenen Wänden – das sorgt zusätzlich für eine optische Langlebigkeit.

Ein weiterer Pluspunkt: Viele moderne Tapeten sind abwaschbar oder sogar scheuerbeständig. Gerade in Fluren, Küchen oder Kinderzimmern ist das ein großer Vorteil.

Farbe: flexibel, aber empfindlicher

Wandfarbe – selbst in guter Qualität – ist in der Regel weniger robust. Besonders helle oder matte Farbtöne zeigen schneller Gebrauchsspuren: Abrieb, Fingerabdrücke, Kratzer.
Zwar lässt sich eine gestrichene Wand theoretisch jederzeit überstreichen, aber das ist ein zusätzlicher Aufwand und muss meist großflächig erfolgen, um gleichmäßige Ergebnisse zu erzielen.

Mit speziellen Latex- oder abwischbaren Farben kann man zwar etwas mehr Haltbarkeit erzielen – sie sind aber teurer und meist schwerer zu verarbeiten.

AspektTapeteFarbe
ReinigungOft abwaschbarJe nach Farbe begrenzt
Kratzer / FleckenWeniger sichtbarSchnell sichtbar
ErneuerungMühsam zu entfernenEinfach überstreichbar
Langlebigkeit5–10 Jahre (je nach Typ)2–5 Jahre (je nach Nutzung)

Fazit: Tapeten sind langlebiger – Farbe ist flexibler

Wenn du auf Wertigkeit und Haltbarkeit setzt, ist Tapete meist die bessere Wahl – vor allem in stark genutzten Räumen. Besonders spannend sind auch Fototapeten mit optischem Tiefeneffekt – wie in unserem Beitrag über raumvergrößernde Fototapeten.
Farbe ist ideal, wenn du öfter mal neu gestalten möchtest und kein Problem damit hast, nachzustreichen oder neu zu rollen.

Was ist mit Putz? Eine Alternative zu Tapete oder Farbe?

Neben Tapete und Wandfarbe gibt es noch eine dritte Möglichkeit zur Wandgestaltung: Putz. Besonders glatte Spachteltechniken oder strukturierte Oberflächen liegen im Trend und verleihen Räumen eine puristische, natürliche oder auch elegante Wirkung – je nach Material und Ausführung.

Dekorativer Putz wie Kalkputz, Lehmputz oder Mineralspachtel wird vor allem in modernen Wohnkonzepten eingesetzt – z. B. im Industrial- oder Scandi-Style. Er kann atmungsaktiv, feuchtigkeitsregulierend und extrem langlebig sein – ist dafür aber oft auch anspruchsvoller in der Verarbeitung.

Verarbeitung & Pflege

Die Putztechnik erfordert in vielen Fällen Fachkenntnisse oder professionelle Unterstützung, vor allem bei fugenlosen oder hochwertigen Varianten. Auch kleinere Ausbesserungen im Alltag sind nicht so einfach möglich wie bei Tapete oder Farbe.

In der Pflege ist Putz teilweise sehr robust (z. B. Kalkputz), aber auch empfindlich gegen Kratzer, je nach Oberflächenfinish.

Fazit zum Putz:

Putz ist eine stilvolle und langlebige Alternative, besonders wenn du einen modernen, natürlichen Look suchst und bereit bist, etwas mehr Aufwand (und Budget) in Kauf zu nehmen.
Für klassische Renovierungen bleibt aber Tapete oder Wandfarbe oft die praktischere Lösung – günstiger, schneller und einfacher zu handhaben.

Häufige Fragen

Kann man Tapete einfach überstreichen?

Ja, viele Tapeten lassen sich problemlos überstreichen – vor allem Raufaser und Vliestapeten. Wichtig ist, dass die Tapete fest sitzt, keine Blasen hat und die Oberfläche sauber ist.

Welche Farbe eignet sich zum Überstreichen von Tapeten?

Eine hochwertige Dispersionsfarbe mit hoher Deckkraft (Klasse 1 oder 2) eignet sich besonders gut. Bei kräftigen Mustern kann eine Grundierung helfen.

Was tun, wenn sich die Tapete beim Streichen ablöst?

Lockere Stellen sollten entfernt und die Wand neu vorbereitet werden. Tipp: Weniger Wasser in der Farbe und vorsichtiger Farbauftrag helfen, das Problem zu vermeiden.

Was ist besser für Mietwohnungen – Tapete oder Farbe?

In den meisten Mietwohnungen ist Wandfarbe praktischer, da sie sich schnell und einfach überstreichen lässt – gerade bei Auszug. Viele Vermieter:innen erwarten „neutral gestrichene Wände“, weshalb Tapeten manchmal zu Problemen führen können. Wer trotzdem tapezieren möchte, sollte dies mit dem Vermieter abklären und auf leicht entfernbares Material achten (z. B. Vliestapete).

Kann man auf alte Tapete einfach drüber tapezieren oder streichen?

Streichen auf Tapete ist möglich – aber nur, wenn sie glatt, sauber und fest verklebt ist. Beim Übertapezieren gilt: Je dünner die neue Tapete und je glatter die alte, desto eher funktioniert es. Bei Raufaser, Mustertapeten oder unebener Oberfläche ist ein vorheriges Entfernen meist sinnvoller.

Fazit: Welche Wandgestaltung passt am besten zu dir?

Tapete oder Streichen – beide Methoden haben ihre Stärken.
Wandfarbe ist ideal, wenn du schnell, flexibel und mit geringem Budget renovieren möchtest.
Tapeten überzeugen durch Struktur, Designvielfalt und Langlebigkeit – besonders in Wohnräumen mit Stilanspruch.
Und wer das Besondere sucht, kann mit Putz eine moderne, natürliche Alternative wählen.

Am Ende zählt, was zu deinem Stil, deinem Raum und deinem Alltag passt.
Mit dem Wissen aus diesem Vergleich kannst du bewusster entscheiden, welche Lösung deine Wände verdient haben.


Fotos von mindtheg.com


Autorin des Artikels


Autorin Giulia Dente

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