Tiki: Exotisches Flair im Garten und auf Terrasse und Balkon

Im Rahmen des Vintage-Hypes und Retro-Trends kommt man an dieser antiken Tradition nicht vorbei: Tiki. Polynesische – um nicht hawaiianische zu sagen – Schnitzkunst und Bildhauerei, die sich besonders in den 1950er Jahren in amerikanischen Vorgärten und Wohnzimmern ausdehnte.
Tiki: Exotisches Flair im Garten und auf Terrasse und Balkon

Woher kommen Tiki-Skulpturen?

Die Tiki-Skulpturen, die man im Allgemeinen kennt, stammen aus Hawaii. Doch ihre Geschichte geht viel weiter zurück. Sie hängt eng mit der Besiedelung der hawaiianischen Inseln zusammen. Die Bewohner der heute zu den USA zählenden Inselgruppe stammen aus Polynesien. In Booten haben sie sich von Neuseeland aus auf den Weg nach Hawaii gemacht. Und so ist auch der Name Tiki ein Begriff der neuseeländischen Ureinwohner.

Tiki bedeutet so viel wie Mann oder (erster) Mensch. Die Statuen und Masken bilden ursprünglich die Vorstellung der von den Göttern auf die Erde gesandten, ersten Menschen ab. Es gibt aber auch Tikis, die die Götter selbst darstellen. Diese erwuchsen vor allem nach der Auswanderung einiger Polynesier in die Südsee. Berühmte Tikis sind etwa die Steinköpfe auf den Osterinseln. Wie aber wurde Tiki von einer Stammestradition zu einem popkulturellen Phänomen?

Tiki: Von Stammeskultur zur Modeerscheinung

Nachdem die Kriegshandlungen im Zweiten Weltkrieg auch die Gebiete der Südsee erreichten, kamen japanische und vor allem US-amerikanische Streitkräfte mit der Tiki-Kultur in Kontakt. Sie brachten sowohl die Begrifflichkeit, als auch die Kunstwerke mit in ihre Heimat. Und so breitete sich das Phänomen Tiki besonders zunächst in Kalifornien, danach über den gesamten nordamerikanischen Kontinent aus.

Tiki fand sich plötzlich in der Mode, in der Musik, im Design und der Architektur wieder. Es scheint, als hätte Tiki einen Nachkriegsnerv getroffen. Leichtigkeit, Spaß am Leben, Lebendigkeit und Exotik hielten Einzug in den Alltag und ließen sich etwa mit der kalifornischen Surf-Kultur ganz hervorragend vereinbaren. Kein Wunder also, dass gerade dort die Tiki-Mode ihren Anfang nahm. Bis in die 70er Jahre hinein, begeisterten sich die Amerikaner für Tiki.

Danach verschwanden Tiki inspirierte Getränkebecher, Lampenschirme und Wanddekorationen wieder aus den Verkaufsregalen und damit auch aus der Öffentlichkeit. Es sollte 20 Jahre dauern, bis der Trend Tiki wiederbelebt wurde. Dann schwappte er von den USA aus auch nach Europa. Allerdings wurden nun auch viele karibische Elemente mit der Tiki-Kultur verwoben, sodass Tiki mehrheitlich als generelles Südseephänomen wahrgenommen wird.

Was Tiki für den Garten so interessant macht

Bunt beschriftete und verzierte Deko-Surfboards aus Holz sind das Symbolbild des Tiki-Flairs der Surfgeneration schlechthin. Und klar, wieso sollten davon nicht welche an den Pfeilern der Terrassenüberdachung oder der Außenwand Platz finden. Eigentlich sind mit Tiki aber eher Dekoraitonselemente gemeint, die aus Stein oder Holz in Handarbeit hergestellt wurden. Nicht nur die Herstellung erfolgt bei echten Tiki-Skulpturen auf traditionelle Art und Weise.

Auch die Abbildung ist von den ursprünglichen Totems und Steinköpfen inspiriert. Nur selten weichen die säulenförmigen Dekorationen von ihren Vorbildern ab. Einzelne Hersteller haben sich auf besonders ausgefallene Figuren und Gesichter spezialisiert und gehen das Thema Tiki auf humoristische Weise an. Wer aber besonders auf authentische Exotik setzen möchte, sollte zu den traditionelleren Designs greifen für seine Steinköpfe im heimischen Garten.

Das schöne an Tiki-Totems und Steinköpfen und weshalb sie so gut in Gärten und auf Terrassen aussehen ist ihr Material. Authentische Tikis werden aus reinen Naturmaterialien hergestellt. Holz und Stein sind gängig. Darum fügen sich die Skulpturen besonders gut in die Umgebung ein. Vor allem in entsprechend angelegte Gärten, etwa mit kleinen Wasserläufen und gepflegten Rasen-, Sand-, Kies- und bunten Blumenflächen.

Besonders gut harmonieren Tikis mit exotischen Pflanzen. Bambus oder Palmen, zumindest Palmwedel, sowie knallige Hibiskusblüten passen besonders gut zu handgeschnitzten Holztikis. Für eine stimmungsvolle Beleuchtung am Abend sind bunte Lampions und Lichterketten oder Kerzen in Kokousnusschalen gut geeignet. Denn kräftige Farben und große Blüten sind seit jeher Elemente des Tiki. Dann noch die 7″ der Beach Boys aufgelegt und das heimische Südseeparadies genießen!

Foto von amazon.de

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