Tiny Houses (deutsch: Mini-Häuser) sind vor einigen Jahren als Trend aus den USA auch nach Europa herüber geschwappt und erfreuen sich auch hierzulande zunehmender Beliebtheit. Auch die Pandemie hat diesem Trend keinen Abbruch getan. Eher im Gegenteil. Es scheint als hätten die kleinen, oft mobilen Eigenheime sogar noch an Attraktivität gewonnen. In Zeiten von Lockdowns, Social Distancing und Home Office versprechen Tiny Houses ein gewisses Maß an Autonomie, Rückzugsmöglichkeit und Arbeiten von überall – kurzum: ein Gefühl von Freiheit, wo sie zuletzt zwar vorübergehend aber doch stark eingeschränkt war.
1. Tiny Houses sind umweltfreundlich
Der Nachhaltigkeitsaspekt ist für deutsche Tiny-House-Besitzer einer der Top-3 Gründe für den Kauf eines Tiny Houses. Die Mini-Häuser haben sich aus diversen Gründen als energieeffizient erwiesen. Weil sie so klein sind, verbrauchen sie generell weniger Energie: ein kleines Heim zu beheizen, kühlen und beleuchten ist immer günstiger als eine Villa. Und Tiny Houses mit Photovoltaik-Dächern hinterlassen sogar einen noch kleineren ökologischen Fußabdruck.
2. Tiny Houses und Minimalismus
Minimalismus ist ein Trend, der mit Nachhaltigkeit sehr gut zusammengeht. Und er ist für über 80 Prozent der Deutschen der Nummer-eins-Grund für ein Tiny House. Und das macht durchaus Sinn. Bei immer mehr Einpersonenhaushalten, denen die Mietnachfrage gar nicht mehr standhalten kann und der zunehmenden Flächenreduktion in urbanen Gebieten ist ein individuelles Tiny House ein Stück Lebensqualität, in dem man dem Chaos, der Hektik und dem Wirrwarr des städtischen Lebens entfliehen kann – ein kleiner Akt der Rebellion gegen den Exzess.
3. Tiny Houses sind erschwinglich
Ihre Bezahlbarkeit steht bei deutschen Tiny-House-Fans an zweiter Stelle, wenn es um die Entscheidung für ein Mini-Haus geht. Explodierende Grundstücks- und Eigentumspreise, steigende Energiepreise bei geringeren Einkommen machen Tiny Houses sehr attraktiv. Oft kosten die Kleinsthäuser nur etwa ein Zehntel dessen, was eine vergleichbare Eigentumswohnung kosten würde, sodass auch Immobilienkredite schneller wieder abbezahlt sind. Außerdem sind die Beiträge für Versicherungen und die Grundsteuer geringer.
4. Weniger zu putzen!
Einer der offensichtlichsten Gründe für ein Tiny House? Es gibt weniger zu putzen! Auf einer Wohnfläche von 45 qm kann man sich nur wenig Durcheinander erlauben, ohne den Verstand zu verlieren. Abstauben, Saugen, Wischen – der Haushalt ist innerhalb weniger Minuten erledigt. Bonus: Auch Reparaturen halten sich im Rahmen – und bleiben erschwinglich. Ein kleines Dach ist definitiv leichter zu reparieren, als das Dach eines durchschnittlichen Einfamilienhauses.
5. Tiny Houses machen mobil
Für viele Deutsche nur ein Nice-to-have bei einem Tiny House, aber ursprünglich genau das, was sie so attraktiv machte ist ihre Mobilität. Die Autonomie, die ein Tiny House (vor allem eines auf Rädern) erlaubt, macht es zum idealen Zuhause für Menschen, die Wert auf Flexibilität legen, remote und digital arbeiten und sich öfter mal eine Luftveränderung wünschen.
Tiny Häuser mögen klein sein. Aber der Hype und der Lifestyle um die Mini-Häuser herum ist alles andere als klein. Selbst Fernsehserien widmen sich mittlerweile dem Wohntrend Tiny House. Leider ist der Bau von Tiny Houses – oder sagen wir lieber das Errichten, schließlich gibt es verschiedene Varianten der Mini-Häuser, – in Deutschland mit einem gewissen Maß an bürokratischem Spießrutenlaufen verbunden, die so vermutlich nicht im Sinne des amerikanischen Erfinders war. Das beginnt mit Auflagen für den Standort und die Inbetriebnahme bis hin zur Erlaubnis für den Standortwechsel oder den Grad an Mobilität. Und da diese Vorgaben auch noch Ländersache sind, gilt es beim Kauf oder Bau eines Tiny House in Deutschland einiges zu beachten. Ein guter Ausgangspunkt für Interessierte ist es, sich zunächst einmal Infos zur Baugenehmigung einzuholen, bevor man sich überhaupt an die weitere Planung des eigenen Mini-Hauses macht.
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Fotos von greentinyhouses.com