Fugen sollten beim Frühlingsputz oder Großreinemachen nach dem Einzug besondere Aufmerksamkeit zuteil werden. Sie sind materialbedingt anfällig für Ablagerungen und Verfärbungen. Ganz besonders natürlich in Bad und Küche, wo sie ständig Wasser, Wasserdampf und Seifenschaum bzw. Fettspritzern ausgesetzt sind. Diese Arten der Verschmutzung sind besonders hartnäckig. Und sie nisten sich ausnehmend gut in Fugen aller Art ein.
Warum es sich lohnt, Fugen zu reinigen
Natürlich braucht kein Heim klinisch steril zu sein. Trotzdem kann es nicht schaden, sich in zwar gerne großzügigen, aber regelmäßigen Abständen auch den Fliesenfugen in der Wohnung zu widmen. Denn besonders im Badezimmer sind sie anfällig für Schimmelbildung. Vor allem ältere Silikonfugen neigen dazu, Schimmel eine gute Angriffsfläche zu bieten. Wird zu spät gehandelt, ist es oft nötig, die Fugen komplett zu ersetzen. Darum kann eine regelmäßige Reinigung der Schimmelbildung vorbeugen und diese aufwändige Reparaturmaßnahme vermeiden. Moderne Silikonstoffe beinhalten mittlerweile auch einen Antischimmelwirkstoff. Doch auch dieser ist nicht lebenslang wirksam und gegen Kalk- oder Seifenablagerungen hilft er auch nicht.
Regelmäßiges Reinigen von Fugen in Bad und Küche beugt also Schimmelbildung und hässlichen Verfärbungen vor. Das ist hygienischer und sieht auf Dauer auch besser aus.
Tipps für die Reinigung von Fugen
Silikonfugen sind ein Spezialfall. Hier sind scharfe Reiniger ungeeignet, sie könnten das Material angreifen und zersetzen. Gut funktionieren zur Reinigung von Silikonfugen die Haushaltsmittel Essigessenz und Backpulver. Beide sollten zu diesem Zweck allerdings leicht mit Wasser verdünnt werden. Wenn die Verfärbungen besonders hartnäckig sind, sollten die „Reiniger“ gern auch eine gewissen Zeit einwirken dürfen.
Wurde Fugenmörtel verwendet, so kann man den hartnäckigen Flecken und Ablagerungen etwas entschiedener zu Leibe rücken. Der hält das in der Regel aus. Vorsicht ist allerdings bei Zementfliesen geboten. Diese sind enorm empfindlich und sollten mit speziellen Reinigungsmitteln gepflegt werden. Sollte nämlich säurehaltiger Fugenreiniger auf die Fliesen gelangen, können diese irreparabel zerstört werden.
Das richtige Reinigungsmaterial zur Putzen von Fugen ist ein Dampfreiniger. Wer so einen aber nicht im Haus hat, braucht ihn sich nicht unbedingt extra anzuschaffen. Stattdessen kann man auch zu einer Zahnbürste greifen, die sowieso jeder besitzt. Die Borsten erreichen jede Unebenheit. Somit eignen sie sich hervorragend für grobe Oberflächen und nicht so einfach zugängliche Ecken. Die Zahnbürste klingt nach Klischee, ist aber perfekt geeignet zur Reinigung von Fugen.
Hausmittelchen als Fugenreiniger
1. Reinigt Fugen und Zähne gleichermaßen: Zahnpasta
Was trägt sich mit einer Zahnbürste besonders gut auf? Richtig, Zahnpasta. Und die ist auch sehr gut geeignet für die Reinigung von Fliesen. Gerade zur Beseitigung von Seifenresten zwischen den Badezimmerfliesen ist Zahnpasta ein ideales Putzmittel. Vor allem beim Neubezug von Mietwohnungen trägt die Zahnpastatherapie für Fliesenfugen außerdem dazu bei, die Duftmarken der Vormieterschaft vollständig zu tilgen. Der frische Minzgeruch, der im Badezimmer Einzug hält, zeugt außerdem von der Frischzellenkur für die Fugen.
Einzig sollte man bei der Reinigung mit Zahnpasta nicht zu langsam arbeiten oder zu lange einwirken lassen. Sonst hinterlässt die Paste selbst wiederum weiße Flecken.
2. Gerade noch im Kuchenteig und schon auf dem Fugenmörtel
Ein weiterer Geheimtipp zur Reinigung von Fliesenfugen ist das altbewährte Backpulver. Dieses kann im Haushalt vielfältig zum Einsatz kommen. Es nimmt Gerüche auf und reinigt porentief. Mit Wasser eine dickflüssige Paste anrühren und mit der Zahnbürste auf die Fugen auftragen. Bevor die Backpulverpaste wieder entfernt wird, sollte man sie gut einwirken lassen, damit das durch das lauwarme Wasser entstandene Kohlenstoffdioxid seine Arbeit machen kann. Ideal ist eine Einwirkzeit von 30 bis 60 Minuten.
3. Kosmetik für die Fliesenfuge
Ein ebenso vielfältiges und umweltfreundliches Mittel zur Reinigung von Fugen ist Schlämmkreide. Ein Hausmittel, das man wahrscheinlich nicht unbedingt in allen Haushalten wirklich findet. Aber es eignet sich hervorragend zur schonenden Reinigung von Fliesenfugen in der Küche. Denn Schlämmkreide wirkt hervorragend gegen Fettflecken und -spritzer. Darüber hinaus kann man sie übrigens auch gut zur Politur von Edelstahl, den man ebenfalls oft in der Küche findet, echtem Schmuck und Massivholzmöbeln einsetzen.
4. Verkannte Helfer zur Reinigung von Fugen
Besonders hartnäckigen Flecken und Verfärbungen auf Fliesenfugen kann man mit Ammoniaklösung zur Leibe rücken. Hier ist allerdings Vorsicht in der Handhabung gefragt. Außerdem ist das auch als Salmiakgeist bekannte Mittel nicht in jedem Haushalt zu finden. Nagellackentferner tut’s dahingegen auch und ist vor allem wohl ein gängigerer Vorrat als Ammoniaklösung.
Fotos von www.seniocer.it