Upcycling – ein Trend tritt an die Welt zu retten

Upcycling ist eine Form des Recyclens, das in den letzten Jahren zunehmend an Popularität gewinnt – nicht nur, aber vielfach verbreitet durch und unter den Millenials. Tatsächlich ist die Idee schon sehr viel älter und hat ihre Wurzeln dort, wo kaum jemand sie vermuten würde. Der Begriff selbst hielt 1994 erstmals Einzug in die angewandte Sprache, ausgerechnet geschaffen von einem deutschen Unternehmer. In einem Interview mit einer britischen Fachzeitschrift sagte er über die neu eingeführten Richtlinien zum industriellen Recycling: „Was wir brauchen ist Upcycling, bei dem alte Produkte einen höheren Wert erhalten, keinen geringeren.“ Und tatsächlich ist genau diese Wertschöpfung aus bereits vorhandenen Produkten der Antrieb beim Upcycling. Doch auch, wenn der Name eine moderne Kreation ist, das Prinzip des Upcycling ist schon sehr viel länger bekannt.
Upcycling – ein Trend tritt an die Welt zu retten

Aus Alt mach Neu – Mittel zum Zweck oder hipper Trend

Zugegeben, mit dem Prinzip des Upcycelns wurde nicht das Rad neu erfunden – aber vielleicht effektiver gemacht. Auch dem herkömmlichen Recycling liegt die Idee zugrunde, aus ausgedienten Produkten Neues herzustellen. Der Unterschied aber liegt in der Herangehensweise, im Verfahren. Während beim Recyceln das wieder zu verwertende Material in seinen Ausgangszustand zurückgebracht werden muss, um etwas Neues daraus zu produzieren, entfällt dieser ökologisch belastende, energieaufwändige Prozess beim Upcycling.

Darin besteht wohl der größte Unterschied zwischen Recycling und Upcycling. Marketingleiter Daniel Strobel vom Wiener Designlabel Gabarage sagte in diesem Zusammenhang einmal: „Upcycling steht im Kontrast zum Recycling. Statt Produkte einfach nur wiederzuverwerten, werten wir sie auf innovative Weise auf.“ Damit ist Upcycling ein ökologisch wertvoller Trend, der der Spirale aus immer knapper werdenden Ressourcen und stets teurer werdenden Produkten entgegenwirken will.

Eine nachhaltige Entwicklung, die ihren Ursprung aber nicht in den Designwerkstätten Europas und Amerikas hat. Stattdessen entspringt sie einem Umfeld, das auf diesen Pragmatismus mehr als angewiesen ist. In Entwicklungsländern ist es üblich, dass aus Autoreifen Schuhsohlen gemacht werden, aus ausgedienten Kaffeesäcken Polsterbezüge für Stühle und Sessel. Was unter ökologischen Gesichtspunkten ein Trend ganz im Sinne des Umweltschutzes ist, ist aus einer Überlebensnotwendigkeit heraus geboren.
Upcycling Wohnaccessoires
Fotos von https://deavita.com

Mit Upcycling-Möbeln einrichten

Während Handtaschen aus alten Feuerwehrschläuchen oder LKW-Planen und Schmuck aus gebrauchten Kaffeekapseln und Getränkedosen beinahe schon Kultstatus erreicht haben, müssen sich Upcycling-Möbel ihren Stellenwert häufig erst noch erkämpfen. Die bekannteste Variante von Upcycling-Einrichtungsgegenständen sind wahrscheinlich Betten und Gartenmöbel aus Europaletten. Doch damit muss es nicht getan sein. Spiegel aus ausgedienten Türen oder Fensterrahmen in Bilderrahmen verwandeln – das ist nur die dekorative Facette des Upcyclings.

Mit Upcycling-Möbeln lassen sich einzigartige, individuelle Einrichtungen gestalten, die dennoch zum präferierten Einrichtungsstil passen. Aus Metall können futuristische Sessel entstehen oder Einrichtungen im Industrial Design. Aus Holz lassen sich ganz hervorragend Möbel im Landhausstil oder Shabby Chic gestalten, etwa Couchtische aus einer Klaviatur oder ein Sekretär aus einem ungenutzten Klavier. Der Fantasie sind bei der Gestaltung von Upcycling-Möbeln kaum Grenzen gesetzt – ganz egal, ob selbst gemacht oder vom DIY-Designer gekauft.


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