Wenn es nicht gerade um eine Jugendstilvilla handelt, können in älteren Häusern schnell ungünstige Lichtverhältnisse vorherrschen. Zu Zeiten, als Wärmedämmung, Doppelverglasung und Isolierung noch nicht erfunden waren, wurde an allem gespart, was Zugluft verursachen könnte. Fenster eben. Plus, die Menschen wurden nicht so groß. Also reichten niedrige Decken aus. In niedrige Räume kann man nur kleine Fenster einsetzen. Heutzutage werden kleine Fenster hier und da noch verbaut. In Dachwohnungen oder im Gäste-WC. Dort setzt man dann zwar gerne Ornamentglas ein, doch ein Raum mit Vorhängen sieht am Ende einfach gemütlicher aus.
Welcher Vorhang ist der richtige?
Bei schmalen oder niedrigen Fenstern muss man sicher ein wenig mehr auf die richtige Wahl des Vorhangs achten, als in Räumen mit großen Fenstern. Milchglas oder Dekorfolie bieten zwar Sichtschutz. Dafür fällt schwächeres Licht in den Raum. Also doch lieber Gardinen. Und darauf ist zu achten:
- Die Proportionen stimmen.
- Der Vorhangstoff ist nicht zu schwer.
- Die Farben sind hell und frisch.
Die Vorhanggröße
Mit halbhohen, gerafften Gardinen, die vielleicht sogar noch von seitlichen Vorhängen und Bordüren von oben kombiniert werden, sieht ein kleines Fenster schnell überladen aus. Besser ist es da, nur auf eine der drei Komponenten zu setzen. Wenn es sich nicht gerade ums Badezimmer handelt, können längere Vorhänge das Fenster optisch strecken. Vorsicht bei bodenlangen Varianten. Diese können schnell den gegenteiligen Effekt haben. Schiebegardinen, Lamellen- oder Raffrollos und Scheiben- bzw. Panneaux-Gardinen sind für kleine Fenster grundsätzlich die bessere Wahl. Je nachdem, wie viel Sichtschutz sie bieten sollen.
Der Vorhangstoff
Beim verarbeiteten Material sollte man tendenziell eher zu luftigen Stoffen greifen. Webstoffe wie Voile oder Kunsttextilien wie Organza tragen nicht so sehr auf. Als bodenlange Vorhänge fließen sie sehr schön und bieten bei geöffnetem Fenster ein schönes Spiel im Wind. Auch bei Rollos ist die Materialwahl längst vielfältig geworden. Dadurch kann auch zu schweren Leinenstoffen gegriffen werden. Denn die Vorhänge können ganz nach Bedarf hochgezogen, abgerollt oder auf Wunschhöhe fixiert werden. Jacquard und Polyester andererseits sind für ihre Balance aus Blickdichte und Lichtdurchlässigkeit bekannt.
Die Vorhangfarbe
Je kleiner das Fenster, desto weniger Licht im Raum. Es gilt also Farben zu wählen, die die gedämpften Lichtverhältnisse nicht zusätzlich beschweren oder gar verdunkeln. Selbstverständlich müssen Vorhänge auch für kleine Fenster nicht steril weiß sein. Sie können durchaus Muster und Farbe haben. Ein Gelb darf sehr leuchtend sein. Für ein Dunkelgrün ist aber ein Pastellton besser. Auch bei der Wahl der Farbe und des Designs ist die Frage, ob die Gardinen dekorativ und blickdicht oder vor allem funktional und lichtdurchlässig sein sollen. Je nachdem können also auch Allover-Prints an kleinen Fenstern eine tolle Wirkung entfachen.
Fazit
Während große Fenster bei Vorhängen nahezu alles erlauben, ist bei kleinen Fenstern ein bisschen mehr Überlegung gefragt. Insgesamt lässt sich zu Vorhängen an kleinen Fenstern festhalten: Die Gardinengröße und die Fenstergröße sollten eine Harmonie bilden. Und am besten aus einem leichten, halbtransparenten Gewebe in heller oder neutraler Farbe sein. Der Vorteil: Auch im Winter weht stets einen Hauch von Frühling durch die Wohnung.
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Fotos von Wohnflair.com