Zusammenzuwohnen hat jede Menge Vorteile. Vor allem natürlich finanzieller Natur. Es gibt aber auch unschöne Seiten des Zusammenziehens. Etwa die oftmals nicht miteinander zu vereinbarenden Geschmäcker in Sachen Einrichtungsstil und Design. Während Frauen zu verspielten und detailreichen Dekorationen und Stilen tendieren, bevorzugen Männer häufig klare Linien und übersichtliche Strukturen. Und selbst wenn Ausnahmen selbstredend auch in diesem Fall die Regel bestätigen, so ist das Zusammenziehen besonders hinsichtlich der Einrichtung nicht selten ein echter Balanceakt. Damit die gemeinsame Wohnung nicht durch unüberbrückbare Stildifferenzen zur Rumpelkammer verkommt, gibt es hier ein paar Tipps, wie man Stilbrüche gekonnt meistert.
1. Ist das Kunst oder kann das weg?
Was der Partner in der Wohnung des anderen vielleicht noch ganz nett oder zumindest erträglich fand, muss er in einer gemeinsamen Wohnung langfristig aushalten können. Darum sollte man mit dem eigenen Geschmack nicht hinterm Berg halten. Davon ausgehend, dass eine neue Wohnung gefunden wurde und die vertraglichen Dinge bereits geregelt sind, steht nun das Einrichten der gemeinsamen Bleibe im Vordergrund.
Ihr gefällt sein brauner Lieblingssessel so gar nicht? Ihm sind die winzigen Accessoires und fisseligen Dekorationen zu viel Brimborium? Dann sollte man das spätestens jetzt aufs Tapet bringen. So können spätere Missverständnisse und Streitereien nach dem Umzug vermieden werden. Selbstverständlich setzt die Einrichtungskombination aus alternden Lieblingsmöbeln und Miniaturdeko-Artikeln einiges an Kompromissfähigkeit voraus.
Tipp: Beide Wohnungen auf die absoluten Must-haves abklopfen. Am besten gemeinsam Listen erstellen und so einerseits doppelte Möbel aussortieren, andererseits Möglichkeiten herausfiltern, den eigenen Einrichtungsstil mit dem des Partners zu vereinbaren. Vor allem aber, nicht persönlich nehmen, wenn dem Partner die Gummi-Enten-Kollektion im Badezimmer oder die Bilder historischer Musclecars an der Wohnzimmerwand nicht gefallen.
2. Nicht alles behalten, sondern Neues wagen
Wenn man sich so gar nicht darauf einigen kann, wessen Couch entweder a.) besser in die gemeinsame Wohnung passt oder b.) die Bedürfnisse beider besser erfüllt, ist der naheliegendste Kompromiss eine Neuanschaffung. Wer auf diese Weise beide Couches vor dem Umzug veräußert, hat gleich noch etwas Kleingeld zur Hand, um eine neue Sofalandschaft zu kaufen, die den Ansprüchen beider Partner gerecht wird.
Bei der Überlegung, welcher Tisch besser in die Küche der neuen Wohnung passt, sollte vorrangig die Größe, aber auch das Material und die Farbe in die Überlegung einbezogen werden. Auch die Wunschgestaltung des gesamten Raumes ist hier ein Faktor. Befinden sich Esszimmer und Kochbereich im gleichen Zimmer? Sollen sie farblich voneinander abgesetzt werden? Handelt es sich um eine offene Küche, die nahtlos in Ess- und Wohnzimmer übergeht?
Tipp: Der Umzug in eine neue Wohnung kann auch eine gute Gelegenheit sein, Altes und Gebrauchtes hinter sich zu lassen. Wer sich für eine Neuanschaffung von Möbeln entscheidet, sollte auch den Kauf der neuen Tische, Stühle und Teppiche gemeinsam erledigen. So kann das Interieur gut aufeinander abgestimmt werden und man schafft nur Möbelstücke an, die sicher beiden einziehenden Partnern gefallen. Das gilt auch für die Wandgestaltung, die Wahl der Tapeten und Farben.
3. Unterschiedliche Einrichtungsstile in der neuen Wohnung kombinieren
Es gibt Einrichtungsstile, die lassen sich sehr gut miteinander kombinieren, weil sie eine gewissen Ähnlichkeit in der Basis haben. Etwa kann der skandinavische Stil sehr gut mit dem Industrial Style oder dem klassisch modernen Stil vereinbart werden, weil hier jeweils schlanke, geradlinige Formen den Ton angeben. Shabby Chic wiederum passt gut mit Landhauseinrichtungen zusammen. Aber außer harmonierenden können auch kontrastierende Stile gut kombiniert werden.
So kann etwa die Wandgestaltung im Vintage-Design gehalten werden: Verschnörkelte Bilderrahmen mit schwarz-weißen Fotos oder Wanduhren im Retro-Chic, einen Teil der Wand mit geprägtem, pompösem Tapetenmuster in Weinrot und Gold abtrennen. Die Einrichtung hingegen kann elegant klassisch ausfallen: Edle Ledersessel mit verchromten Gestellen und Couchtische und Beistelltische aus Glas. Kontrast kann auch Harmonie schaffen.
Fotos von www.frenchbedroomcompany.co.uk
Tipp: Bei der Einrichtung mit zwei unterschiedlichen oder gar kontrastierenden Stilen sollte man sich mehr an den Materialien der Möbel orientieren und an der gesamten Designlinie. Weniger wichtig sollte in diesem Zusammenhang die Kategorisierung der Einrichtungsstile sein. So lange Gestaltung der Möbel und Accessoires im Fokus bleiben, kann auch mit komplett konträren Stilen eine ansprechende Einrichtung zum Wohlfühlen gestaltet werden.
Und nun bleibt nur noch eins zu tun:
Die Lieferung der neuen Möbel gut planen und sich von Experten den größten Stress beim Umzug abnehmen lassen. Denn, auch wenn es ein wenig kostet: Erfahrene Umzugsunternehmen sind auf Umzüge jeglicher Art vorbereitet. Sie planen die Ankunft und das Ausräumen der beiden Einzelwohnungen und liefern ordnungsgemäß alle Lieblingsmöbel von ihm und ihr in die gemeinsame neue Bleibe.